Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Strukturwandel mit Optimismus angehen

Allgäu

Strukturwandel mit Optimismus angehen

    • |
    • |

    Bundeswehr will die Burg erst ab dem Jahr 2005 räumen Großer Schock einigermaßen verdaut Sonthofen (uw). Der große Schock über den geplanten Bundeswehr-Abbau in Sonthofen scheint einigermaßen verdaut. Im Rathaus ist wieder Optimismus angesagt, um dem Strukturwandel nach Kräften zu begegnen. Für die Zukunft der Generaloberst-Beck-Kaserne (GOB) klopft nun eine eigene Aktionsgruppe ab, wie sich das Gelände künftig nutzen lässt. Der Abzug der Schule für Feldjäger und Stabsdienst steht erst zwischen den Jahren 2005 und 2007 an. Bürgermeister Hubert Buhl sieht in diesem Zeitfenster durchaus Vorteile: So könne man konzentriert die richtige Nutzung für die Burg suchen und entsprechend vorbereiten. Nach bisherigen Überlegungen bietet sich die GOB-Kaserne vor allem für Bildungseinrichtungen, Tourismus und neue Technologien der Informationsbranche an. Qualität der Daten-Autobahn Um tatsächlich Interessenten zu locken, sei die Infrastruktur zu verbessern, so Buhl. Dazu zählen Dauerbrenner wie die B19 zwischen Waltenhofen-Immenstadt, die Deutsche Bahn und auch die Qualität der Daten-Autobahn ins Oberallgäu. Denn vermutlich sind die Kabelverbindungen zu den großen Internet-Knoten zu verbessern was auch bestehenden Firmen zugute käme. Bei einem Projekt wie Daten-Autobahn ins Alpenvorland rechnet Buhl mit guten Zuschuss-Chancen. Ansonsten sieht es mit EU-Geldern nicht so rosig aus. Buhl: Wir müssen uns in erster Linie selber helfen. Auf der Burg steht weiter das Thema Heizung an. Die historischen Gebäude sind ja zu erhalten, ebenso neue Seminargebäude.

    Andere Teile könnten sicher abgerissen werden, so Buhl. Das bereits mit der Bundeswehr geplante Heizwerk für Holzhackschnitzel ist nicht vom Tisch. Eventuell gibt es für den Anfang aber nur ein kleineres Heizwerk am Eisstadion. Nach aktuellem Stand sollen Sanitätszentrum und Sportfördergruppe in die Grüntenkaserne umziehen. Diese Kaserne bleibt dann komplett im Bundeswehr-Bestand. Schließlich ist die Grüntenkaserne bereits zu erheblichen Teilen von der ABC- und Selbstschutzschule belegt, die in der Jägerkaserne längst zu wenig Platz hat. Und die ABC-Schule will sogar noch wachsen auch personell. In der Aktionsgruppe sind Kommunalpolitiker mitsamt Landrat Kaiser aktiv, sowie Vertreter von IHK, Wirtschaft, Tourismus, Bezirksregierung und Wirtschaftsministerium. Die Steuerungsgruppe des Projekts Zukunft Sonthofen will nun zur Hilfe einen neuen Wirtschaftsfonds über 150000 Mark auflegen, den Betriebe, Freistaat Bayern sowie Stadt und Kreis gemeinsam füllen. Das Geld dient für neue Nutzungskonzepte der GOB-Kaserne und die Verbesserung der Wirtschaftslage. Bestehende Betriebe pflegen Der Strukturwandel betrifft das gesamte südliche Oberallgäu, mahnt Buhl. Der Wegfall von immer mehr Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe lasse sich nicht allein über den Tourismus auffangen. Deshalb müsse man den Sektor Dienstleistung stärken und zudem versuchen, Zulieferbetriebe anzusiedeln. Denn die könnten von kurzen Wegen zu bestehenden Werken (wie Bosch) profitieren. Zugleich seien bestehende Firmen zu pflegen. Trotz toller Freizeitangebote schätzt es Buhl als nicht so einfach ein, Betriebe der Informationstechnologie nach Sonthofen zu bringen. Die wollen auch eine großstädtische Szene.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden