Pfronten (pm). Hackschnitzel, Photovoltaik und Wasserkraft - einen vielseitigen Nachmittag bot die Pfrontner Liste mit einem 'Hoigarte' rund um die Energie und aktuelle Themen Bei strahlendem Wetter löste die Pfrontner Liste ihr Versprechen ein, eine Energierunde in 'Hoigarteform' zu organisieren. Sammel- und Startpunkt für die von Alfons Haf koordinierte Veranstaltung war das Feuerwehrhaus in Pfronten-Steinach. Ein ganzer Trupp der Steinacher Wehr unter Vorsitzendem Florian Haf und Kommandant Hans Mayer zeigte den zahlreichen Interessierten die fast fertiggestellte Erweiterung des Feuerwehrhauses mit Vorplatz. Weit über 1200 Stunden Eigenleistung und einen erheblichen finanziellen Beitrag leisteten die Kameraden für den Erweiterungsbau, bei dem alle Beteiligten, einschließlich der Nachbarn, konstruktiv zusammengearbeitet hätten. Bei den Außenanlagen sei noch darauf zu achten, dass die Parkplätze nur für die Feuerwehr bereitgestellt würden.
Die eigentliche Energierunde begann bei dem neu isolierten Altbau von Hans Hechenberger als Beispiel zur Erhöhung der Energieeffizienz. Energieberater Roger Gemmel erläuterte, wie man auch mit natürlichen Baustoffen bis zu 75 Prozent Heizenergie einsparen und das Wohnklima durch Beseitigung von Feuchtstellen entscheidend verbessern kann. Neben interessanten technischen Details erfuhren die Besucher Neues über Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten.
Otto und Stephan Reichart berichteten im Anschluss über positive Erfahrungen mit ihrer 21 Kilowatt-Photovoltaikanlage. Als sparsam und effizient erweise sich auch ihre Holzhackschnitzelanlage, mit der sie drei Gebäude mit Heizwärme und Warmwasser versorgen. Teilweise feuchte Hackschnitzel trocknen sie mit geringem Aufwand selbst und erhöhen so die Energieausbeute.
Bis ins letzte Detail ausgetüftelt hat Franz Xaver Zweng seine Wasserkraftanlage, die er selbst mit nur zwei Metern Fallhöhe und maximal 630 Litern Wasser pro Sekunde wirtschaftlich betreiben kann. Zweng schilderte die geschichtliche Entwicklung von Wasserkraftanlagen und die vielfältige und langjährige Nutzung der Wasserenergie in Pfronten. Die Zuhörer staunten über seine genauen Kenntnisse des Restholzmarkts. In der Diskussion wurde deutlich, dass eine bessere Koordinierung und eine gemeinsame Struktur bei der Restholzverwertung in Pfronten erfolgversprechend sein könnte.
Wasserkraft seit 1897
Nachdem die Gruppe die aktuelle Situation im Skizentrum und den Zustand der Achtalbrücke vor Ort aufgenommen hatte, stand ein letzter 'Leckerbissen' auf dem Programm: Das erste Elektrizitätswerk Pfrontens, das bereits 1897 von einem 'Pfrontner Konsortium' bei der Fallmühle in Betrieb genommen worden war. Die jetzigen Betreiber, Bruno Moser und Franz Niggl aus Halblech, erläuterten die interessante und wechselvolle Geschichte dieser Anlage, die heute bei 18 Metern Fallhöhe eine Dauerleistung von 40 Kilowatt erbringt, wofür alternativ ein halbes Fußballfeld mit Photovoltaikplatten belegt werden müsste. Auch Technikbegeisterte kamen bei den Vorführungen der versierten Wasserkraftspezialisten auf ihre Kosten, so dass die Fachgespräche auch bei der abschließenden Einkehr im Gasthof Fallmühle nicht aufhören wollten.