Ganze fünf Tonnen Streusalz hat die Gemeinde Opfenbach noch auf Lager. Die meisten Lieferanten haben einen Lieferstopp verhängt und nehmen gar keine Bestellungen entgegen. "Gerade einmal ein Angebot zu einem völlig überzogenen Preis haben wir auf dem Tisch. Und da beträgt die Lieferzeit acht Wochen", berichtet Bürgermeister Matthias Bentz. Ist der für heute angekündigte Schneefall samt folgendem Frost wieder so heftig wie vor einer Woche, könnte es in Opfenbach schon in wenigen Tagen heißen: "Nichts geht mehr".
Wenngleich in fast allen Westallgäuer Kommunen die Informationen über einen Lieferstopp der Salzkontore auf dem Tisch liegen: So konkret wie in Opfenbach ist fast nirgendwo die aktuelle Situation. Stiefenhofen kann sein Streusalz im benachbarten Oberstaufen im dortigen Bauhof beziehen. Und dort ist das Lager mit 150 Tonnen gut gefüllt, wie Bauhofleiter Toni Spähnle berichtet. Doch trotzdem wird die nächste Zeit beim Streusalz gespart. Denn ob es mit Nachschub in nächster Zeit klappt, ist nicht klar. "Der Winter ist noch lang", sagt Spähnle.
Entspannt beschreibt auch Markus Eder von der Straßenmeisterei in Lindenberg die Situation: "Wir werden bevorzugt beliefert". Denn: Von den zwei Lagerstellen in Lindenberg und Lindau aus muss die Straßenmeisterei die Staats- und Bundesstraßen befahren - insgesamt 235 Straßenkilometer im Landkreis.
So stehen auch Lagerkapazitäten für 1900 Tonnen Streusalz zur Verfügung. "Das reicht allerdings nicht für den ganzen Winter", so Eder. Mit einem Bedarf von 3300 Tonnen rechnet er in diesem Winter, 1000 Tonnen wurden schon verbraucht. Schon mehrfach hat er nachgeordert und wurde auch beliefert. Allerdings nicht ohne Verzögerungen: "Denn auch die Liefer-LKW fahren ja auf den Straßen und dort gibt es winterbedingt Behinderungen" (Eder). Er verweist darauf, dass eine Salzstreuung nicht immer Sinn macht: "Ab 9 Grad unter Null wirkt das normale Natriumchlorid nicht mehr". Bei extremen Temperaturen wie in der vorigen Woche werde dann bewusst weniger Salz gestreut und primär der Schnee geräumt: "Dann kriegen wir die Straße nicht mehr schwarz".
Doch genau solch schwarze Straßen ohne Eis und Schnee wünschen sich aber die Autofahrer, weiß der Lindenberger Bauamtsleiter Anton Fink: "Da ist die Bevölkerung schon etwas verwöhnt". Die beiden Streusalz-Silos der Stadt sind zu drei Viertel gefüllt. Bislang gab es auch keine Probleme bei den Nachlieferungen: "Aber jetzt haben wir auch die Information erhalten, dass es mit dem Nachschub schwierig aussieht", so Fink.
"Bei uns in Weiler wurden diese Woche noch 50 Tonnen Salz angeliefert", so Bauamtsleiter Roland Schlechta. Für Januar hat er eine weitere Lieferung geordert: "Ob sie kommt, ist unklar". Für die nächsten vier Wochen sei die Marktgemeinde aber eingedeckt. Rund 120 Tonnen liegen bereit, 100 wurden in diesem Winter schon verbraucht. "Wird es im Januar knapp, dann müssen wir reagieren und notfalls nur noch die Steigungen salzen", kündigt Schlechta an.
Rund 30 Tonnen Salz wurden in Scheidegg bislang verbraucht. Nochmal die gleiche Menge hat die Marktgemeinde auf Lager. "Das müsste bis zur nächsten Lieferung reichen", schätzt der geschäftsleitende Beamte, Jürgen Hörmann. Die erwartet er allerdings nicht vor Mitte Januar.