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Streusalz quält Vierbeiner

Gesundheit

Streusalz quält Vierbeiner

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    Des Autofahrers Freud ist des Hundes Leid: Die Rede ist vom Streusalz. Viel Schnee bedeutet viel Salz auf Straßen und Gehwegen, denn das Mineral hat sich bei den Winterdiensten bewährt. Doch viele Hundeherrchen sorgen sich momentan um die Gesundheit ihrer vierbeinigen Freunde, die sozusagen barfuß auf Schnee und Salz laufen müssen und hin und wieder auch gerne mal beides verzehren. "Das ist schon ein Problem, denn der Hund muss immer dort gehen, wo wir es auch tun", sagt Dr. Klaus Mayer, Tierarzt aus Lindau. Der Schnee verfängt sich im Hundefell, das darin enthaltene Salz greift die Haut an. "Es entzieht ihr die Feuchtigkeit und kann richtig ätzen", so der Veterinär. Je länger die Haare sind, desto mehr Schnee schleppt der Hund mit sich herum.

    Was helfen kann: Den Hund nach dem Spaziergang gut abduschen und die Haut mit Kamillentee behandeln. Vaseline bildet einen Schutzschicht und sollte aufgetragen werden, bevor der Hund mit Schnee in Berührung kommt. Sie schützt vor allem die Pfoten, die besonders gefährdet sind. "Der Hund hat zwischen den Krallen eine Art Hautfalte, die sich entzünden kann, wenn sie mit Salz in Berührung kommt", sagt Mayer. Viele besorgte Herrchen rufen momentan bei ihm in der Praxis an und klagen über solche Probleme. Er empfiehlt Hundeschuhe.

    Sollte der Hund Schnee mit Salz fressen, drohen Magen-Darm-Probleme. "Zu einer Vergiftung kann es nicht kommen, da muss er schon Salz in großen Mengen fressen", so der Tierarzt. Wichtig ist, dass der Hund dann viel trinkt, denn er verliert durch das Salz Feuchtigkeit.

    Mayer: "Das tut der Hund dann aber meist von selbst." Seinen Feuchtigkeitshaushalt sollte der Hund aber nicht mit Schnee ausgleichen, auch nicht mit reinem Schnee ohne Salz. Denn bereits das kann zu Problemen im Verdauungstrakt führen.

    Laut Roland Mayer vom Wasserwirtschaftsamt Kempten, der für den Landkreis Lindau zuständig ist, hätten einige Flüsse, Bäche und Seen im Winter einen höheren Chloridgehalt, der auf mehr Salz im Wasser hindeutet und durch das Streusalz zustande kommt. "Das hat aber auf die Wasserqualität und auf die Pflanzen keine nachteiligen Auswirkungen", sagt er. Die Leiblach hatte zum Beispiel laut Mayer in diesem Sommer einen Chloridgehalt von zwölf Milligramm pro Liter, im vergangenen Winter waren es 19. Der Bodensee hat permanent fünf Milligramm pro Liter, zwischen einem und 20 seien für Oberflächengewässer völlig normal.

    Für Süßwasserfische werde es erst ab drei Gramm pro Liter kritisch.

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