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Streiks der bayerischen Milchwirtschaft: Auch zweite Verhandlungsrunde bleibt erfolglos

Auf der Suche nach einem Schlichter

Streiks der bayerischen Milchwirtschaft: Auch zweite Verhandlungsrunde bleibt erfolglos

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    Warnstreikwelle der bayerischen Milchwirtschaft zieht nach Bad Wörishofen (Symbolbild)
    Warnstreikwelle der bayerischen Milchwirtschaft zieht nach Bad Wörishofen (Symbolbild) Foto: Ralf Lienert

    Auch die zweite Verhandlungsrunde zum Abschluss eines neuen Entgelttarifvertrages für die rund 19.000 Beschäftigten in der bayerischen Milchwirtschaft war erfolglos. Die Arbeitgeberseite war laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nicht bereit, ihr altes Angebot von 1,5 Prozent entscheidend zu erhöhen. Sie schlug eine Entgelterhöhung von 1,7 Prozent für zwölf Monate und einen einmaligen Corona-Bonus im niedrigen dreistelligen Bereich vor.

    Bayerische Milchwirtschaft: Von einem Rekordjahr zum Nächsten

    Dabei hat die Branche laut NGG von der Corona-Krise profitiert. Die Umsätze wären sehr gut und die Branche eile von einem Rekordjahr zum Nächsten. Im Jahr 2020 würde es wahrscheinlich einen weiteren Rekord geben. Die bayerische Milchwirtschaft und die Ernährungswirtschaft im Allgemeinen habe in den Monaten der Corona-Pandemie hohe Umsätze erzielt und sei sehr gut durch die Krise gekommen.

    Warnstreiks in ganz Bayern

    Der zweiten Verhandlungsrunde waren einigeWarnstreiks in ganz Bayernvorangegangen. Dabei wurde eine Lohnerhöhung von sechs Prozent gefordert. Alternativ wollten die Streikenden mindestens 190 Euro mehr im Monat sowie 125 Euro mehr für Auszubildende. "Unsere Vorstellungen liegen meilenweit auseinander und am Verhandlungstisch werden wir ohne eine neutrale Vermittlungsperson nicht weiterkommen. Die beste und letzte Chance auf eine Einigung, ohne weitere Arbeitskampfmaßnahmen, haben wir in der Schlichtung", meint Mustafa Öz, NGG-Landesvorsitzender und Verhandlungsführer. "Andererseits, sollte auch die Schlichtung scheitern, haben wir den Weg frei für weitere Streiks. Wir sind da mit unserem Latein noch nicht am Ende. Das sollten die Arbeitgeber weiter im Kopf behalten", kündigt Öz an.

    Schlichter muss gefunden werden

    Beide Seiten müssen sich jetzt auf einen geeigneten Schlichter einigen. Bis dieser gefunden wurde, besteht Friedenspflicht. Demnach wird es bis dahin keine weiteren Warnstreiks geben. Zu den betroffenen Betrieben zählen im Allgäu die Milchwerke Bad Wörishofen, Edelweiss, Hochland Heimenkirch und Schongau, Nestlé Deutschland AG, Saliter, Töpfer, Karwendel, S&R Lindenberg und Allgäu Milch Käse eG.

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