Einer Pressemitteilung von ver.di Allgäu zufolge sollen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen um 08:45 Uhr vor der Stadthalle in Memmingen treffen. Danach geht es dann mit dem Demozug los, der um 10:00 Uhr mit einer kleinen Kundgebung am Schrannenplatz endet. Nach der Aktion treffen sich dann die Demonstrierenden im Lokal Rohrbecks.
ver.di Allgäu rechnet mit über 250 Streikenden
Manuela Karn, ver.di Gewerkschaftssekretärin im Allgäu, rechnet mit über 250 Streikenden. Die Beschäftigten würden aus "reiner Notwehr" streiken, sagt Hubert Thiermeyer, der ver.di Verhandlungsführer der Pressemitteilung der ver.di Allgäu zufolge. Die Angestellten im Groß- und Außenhandel müssten mit ihrem Gehalt nicht nur ihre Familien ernähren, sondern auch gegen die Altersarmut ankämpfen. Daher fordern die Beschäftigten auch mehr Gehalt.
Tarifverhandlungen seit April
Seit April finden der ver.di Allgäu zufolge eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zwischen drei und vier Prozent Entgelterhöhung in 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 €. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen zwei und 2,4 Prozent. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.
ver.di-Umfrage untermauert Probleme
Bei einer von ver.di durchgeführten Umfrage gaben von 6.000 Beschäftigten im Einzelhandel 76 Prozent an, Probleme zu haben, mit dem derzeitigen Gehalt den Lebensunterhalt zu bestreiten. Bei den 4.000 Befragten aus dem Groß- und Außenhandel läge der Anteil ver.di zufolge bei 73 Prozent. Die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel werden am 4. Juli fortgesetzt. Die Tarifverhandlungen im bayerischen Groß- und Außenhandel gehen am 16. Juni und im genossenschaftlichen Großhandel am 10. Juli in die dritte Runde.
Das fordert ver.di für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel:
- Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde.
- Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro im Monat.
- Erhöhung der unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 Euro in der Stunde.
- Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen.
- Die Tarifverträge des bayerischen Einzelhandels sollen wieder allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden.
Das fordert ver.di für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel:
- Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte* um dreizehn Prozent
- Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro
- Die Laufzeit der Tarifverträge muss zwölf Monate betragen.
- In einer gemeinsamen Initiative soll die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werden