Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft verdi ruft am heutigen Freitag die Beschäftigten in mehreren Einzelhandelsunternehmen zum Streik auf. Der Grund: Das Angebot der Arbeitgeber.
Verdi fordert mehr Geld für Beschäftigte angesichts steigender Preise
Verdi hatte für die Beschäftigten im Einzel-, Versand-, Groß- und Außenhandel in Bayern deutlich mehr Geld gefordert, als die Arbeitgeberseite zuletzt angeboten hatte. Unter anderem forderte die Gewerkschaft 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn je Stunde für die Mitarbeiterinnen im Einzel- und Versandhandel und eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 13 % im Groß- und Außenhandel.
Angebote an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer liegt deutlich unter der Forderung
Das Angebot der Arbeitgeberseite liegt allerdings deutlich darunter. Unter anderem boten die Unternehmen im Einzel- und Versandhandel einer Verkäuferin im Endgehalt eine Erhöhung von 0,52 € in der Stunde für 2023 und eine Erhöhung von 0,36 € in der Stunde für 2024 an. Hinzu kämen Einmalzahlungen in Höhe von 750 Euro und 250 Euro für die Jahre 2023, bzw. 2024.
Im Groß- und Außenhandel lag das Angebot der Arbeitgeber bei 4,0 % ab Dezember 2023 und weiteren 2,1 % ab Dezember 2024. Zusätzlich dazu sollte auch hier Einmalzahlungen geben. Diese sollten 2023 und 2024 jeweils 700 Euro betragen.
Harsche Kritik an Angebot der Arbeitgeberseite
Laut verdi droht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei einem solchen Angebot aber ein Verlust des Reallohnes - außerdem verschärfe das Arbeitgeberangebot die Gefahr der Alterarmut. Der verdi-Verhandlungsführer Hubert Thiermeyer bezeichnet das Angebot der Handelskonzerne als Frechheit. Während die Unternehmen derzeit prächtig verdienen, zeigten sie keinerlei Interesse für die finanzielle Situation ihrer Beschäftigten, so die Kritik weiter.
Wie will Verdi für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im bayerischen Handel erreichen?
Das sind die Forderungen von Verdi für die Beschäftigten im bayerischen Handel:
- ver.di fordert für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel:
- Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 € in der Stunde.
- Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 € im Monat.
- Erhöhung der unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 € in der Stunde.
- Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.
- Die Tarifverträge des bayerischen Einzelhandels sollen wieder allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden.
ver.di fordert für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel:
- Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte* um 13 %
- Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 €
- Die Laufzeit der Tarifverträge muss 12 Monate betragen.
- In einer gemeinsamen Initiative soll die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werden.
Hier soll am heutigen Freitag gestreikt werden
Verdi hat für den heutigen Tag die Beschäftigten in ausgewählten Betrieben zum Streik aufgerufen, um den Forderungen an die Arbeitgeberseite Nachdruck zu verleihen. Streiks drohen demnach in den Geschäften von Hennes & Mauritz (H&M), Zara, Kaufland und beim V-Markt in Kempten.