Die Anrainer hatten das Unglück kommen sehen. 'Unser Parkplatz ist schon seit Jahren gerutscht', erinnert sich Jürgen Burr. Er ist Vorstand der Berg- und Wanderfreunde Allmersbach, die vor 20 Jahren ein Haus am Rand der Gemeindeverbindungsstraße in Lanzenbach zwischen Steibis und der Hochgratbahn-Talstation gekauft haben. Ein Unwetter im Juli 2011 beschleunigte dann das Geschehen: Die Straße senkte sich, der Asphalt zeigte Risse. 'Wir mussten handeln, um zu verhindern, dass die Straße komplett abrutscht', so Marktbaumeister Josef Aichele. Für rund 580 000 Euro wurde die Straße nun im betroffenen Bereich komplett neu gegründet.
Auf einer Länge von 78 Metern wurde eine Bohrpfahlwand erstellt. 45 Bohrpfähle mit einer Länge von zehn Metern und einem Durchmesser von 62 Zentimetern wurden gesetzt. Damit soll langfristig ein Abrutschen der Straße zur Weißach hin verhindert werden. Die Straße liegt nun höher als vorher, sodass auch die benachbarten Wanderfreunde aus dem Rems-Murr-Kreis nicht mehr um ihren Parkplatz und ihr Gebäude fürchten.
Bedeutung für Alpwirtschaft
Die Straße hat als Zufahrt zur Hochgratbahn nicht nur eine touristische Bedeutung. 'Auch für die Alp- und Forstwirtschaft stellt sie die einzige Verbindung ins Ehrenschwanger Tal und zu den Alpen unterhalb des Hochgrats dar', so der Staufner Bürgermeister Walter Grath.
'Wahrlich kein Luxus' sei die Baumaßnahme daher, so Landtagsabgeordneter Eberhard Rotter bei einer kleinen Feierstunde zum Abschluss der Arbeiten. Vielmehr sei das Geld des Freistaates gut angelegt. Der hat sich mit 370 000 Euro an den Gesamtkosten beteiligt. Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung konnte die Straße für die Baumaßnahme nur drei Wochen im April komplett gesperrt werden. Die restlichen drei Monate Bauzeit erfolgte eine Ampel-Regelung. Das habe gut geklappt, so Walter Grath, denn: 'Bei mir sind keine Beschwerden eingetroffen.'