Mit 16 Jahren ist der Junioren-Nationalspieler der Jüngste im Kaufbeurer Team. Von Christopher Hecker Kaufbeuren Gerade mal 16 Jahre alt ist Verteidigertalent Alexander Sulzer vom ESV Kaufbeuren. Für ihn selbst kam es 'sehr überraschend, schon so früh zum Kader der Ersten Mannschaft zu stoßen', sagt er. Hat er doch erst vor fünf Jahren mit dem Eishockeyspielen begonnen. Davor hat er von seinem Vater, der früher selbst beim ESV aktiv war, das Schlittschuhlaufen auf dem Bärensee gelernt.
Noch sage und schreibe fünf Jahre lang könnte Sulzer bei den Junioren spielen, doch er wird nur noch in wichtigen Partien oder wenn Not am Mann ist im Nachwuchs aushelfen. Ansonsten will er sich voll auf die Seniorenmannschaft konzentrieren, so viel wie möglich dazulernen und sich verbessern. 'Ich bin unglaublich stolz, das Trikot des ESVK zu tragen' verrät der gebürtige Kaufbeurer. Schließlich sei es der Traum eines jeden Jungen, der in Kaufbeuren Eishockey spielt, einmal selbst für die Erste Mannschaft einzulaufen.
Früher Fußballer
Der frühere Fußballspieler ist eigentlich zufällig zum Eishockey gekommen: Als er elf JAhre alt war, sprach ihn ein Freund darauf an, dass in seiner Mannschaft noch ein großen Verteidiger gebraucht werde. Seitdem ist Sulzer dabei. Mit knapp 1,90 Meter und 91 Kilogramm hat er in seinen jungen Jahren schon das richtige Gardemaß für einen Verteidiger. Neben dem guten Auge sieht der U18 Nationalspieler seine Stärken beim Körpereinsatz und er hat einen guten Schuss. 'Ich denke, ich kann mich auch gut an die jeweilige Spielsituation anpassen', sagt Sulzer. Defizite sieht er in der fehlenden Schnelligkeit und im schlittschuhläuferischen Bereich. 'Die Mannschaft ist echt locker drauf und mir als jungem Spieler ist die Integration total leicht gemacht worden', freut sich der Verteidiger. Das Training mache auch Spaß, die Sache werde aber mit dem nötigen Ernst angegangen. 'Man kann viel von der Erfahrung anderer Spieler profitieren', sagt der FOS-Schüler, der letztes Jahr seinen Realschulabschluss gemacht hat. 'Alles, was besser wird als Platz acht wäre ein Erfolg', kommentiert Sulzer die Aussichten für die kommende Oberligasaison. 'Mein persönliches Ziel ist es unter die ersten sechs Verteidiger zu kommen und in der Junioren-Nationalmannschaft dabei zu bleiben.'
'Ein Wahnsinnsgefühl'
Beeindruckt ist der Youngster von Didi Hegen, der ein 'lockerer Typ' sei und überhaupt keine Starallüren habe: 'Es ist ein Wahnsinnsgefühl, mit einem der besten deutschen Eishockeyspieler gemeinsam auf dem Eis zu stehen.'
Unterschiedliche Reaktionen auf seinen raschen sportlichen Aufstieg gab es aus seinem Freundeskreis: 'Manche sind zu mir jetzt anders als vorher, wohingegen sich auch viele für mich freuen'. Angst davor, Abzuheben hat der 16-jährige nicht, 'denn bevor ich einen Höhenflug bekomme, bremsen mich schon meine Eltern. Außerdem denke ich, dass ich immer noch der Gleiche bin wie früher.'
In seiner Freizeit geht 'Hubi' gerne mit Freunden weg, 'natürlich nur, wenn wir am nächsten Tag kein Spiel haben' versichert er grinsend. Außerdem spielt er gerne Play Station. Eine Freundin hat Sulzer momentan nicht: 'Es war einfach noch nicht die Richtige dabei.'ESVK-Neuzugänge (1): Alexander Sulzer