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Stefan Löffler stellt sein Rennrad in die Ecke

Interview

Stefan Löffler stellt sein Rennrad in die Ecke

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    Stefan Löffler stellt sein Rennrad in die Ecke
    Stefan Löffler stellt sein Rennrad in die Ecke Foto: hermann ernst

    Mit einem Kriteriumssieg hat sich Stefan Löffler (28) von der Rad-Bühne und dem RSC Kempten kürzlich verabschiedet. Der EM-Silbermedaillen-Gewinner von 2002 (Zweier-Mannschaft/Bahn) und 2004 (Punktefahren/Bahn) widmet sich nun ganz seinem Studium der Sport- und Medienwissenschaft in Tübingen und hängt seine Lizenz an den Nagel. Warum der ehemalige Profi in der kommenden Saison nicht mehr in die Eisen treten will, verrät er der AZ.

    Sie haben sich nun dazu entschieden, als Amateur im Radsport aufzuhören. Wie kam es zu der Entscheidung?

    Stefan Löffler: Wegen Rückenproblemen bin ich Mitte der Saison vier Wochen ausgefallen. Da habe ich mir schon Gedanken gemacht, ob es mein Körper überhaupt noch mitmacht. Dann steht im kommenden Sommer ein Praktikum im Rahmen des Studiums an. Da will ich mich voll drauf konzentrieren können.

    Kam für die Team-Kollegen und den Verein die Nachricht überraschend?

    Löffler: Mit dem Vorsitzenden Karl Schlusche habe ich darüber vor ein paar Wochen gesprochen. Sonst habe ich es nicht publik gemacht. Ich wollte keine große Sache darum machen und wollte nicht, dass es Unruhe gibt oder jemand denkt, ich fahre nicht mehr zu 100 Prozent.

    Hatten Sie in Ihrer Karriere schon einmal überlegt, aufzuhören?

    Löffler: Das war 2007, nach meiner Saison als Profi in einem taiwanesischen Team. Am Ende dieses Jahres in Asien habe ich für mich keine Chancen mehr gesehen, in die Weltelite zu kommen. So habe ich meine Profi-Karriere beendet und mich für ein Studium entschieden.

    Asien - eine besondere Erfahrung?

    Löffler: Das war zum Teil Abenteuer pur. Allein die Anreisen hatten es in sich. 24 Stunden zu einem Rennen, das war nicht selten. Auch habe ich kaum einen gekannt. Immer wieder hatte ich Probleme mit dem Essen und bekam Durchfall, was den Körper natürlich auch schwächt.

    Was ist nach dieser Saison passiert?

    Löffler: Da sprach mich Schlusche an, ob ich nicht für Kempten fahren will. Ich kannte Martin Kiechle und Jürgen Kotulla und freute mich, dass sich das so ergeben hat. Beim RSC wurde ich super unterstützt. Es hat Spaß gemacht, in diesem Team zu fahren. - Auch deshalb, weil sich Vereinschef Schlusche so engagiert.

    Sind Sie gleich gut in das Team reingekommen?

    Löffler: Ja, das hat von Anfang an gepasst. Mit Kiechle hatte ich ab und zu schon mal trainiert. Zu Jürgen Kotulla hatte ich mehr ein freundschaftliches Konkurrenz-Verhältnis. Bei vielen Radkriterien bin ich zuvor schon gegen ihn gefahren.

    Sieht man Sie vielleicht irgendwann doch mal wieder bei einem Rennen - vielleicht nach dem Studium -, oder ist das Aufhören nun endgültig?

    Löffler: Mein Herzblut hängt am Radsport. Ich habe früh damit angefangen. Mit zwölf Jahren hatte ich meine erste Lizenz. Ganz abgeschlossen ist die Sache nicht, aber jetzt höre ich erst mal auf.

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