Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Statt großer Feier: Luggi Leitner schaut Olympia

Kleinwalsertal

Statt großer Feier: Luggi Leitner schaut Olympia

    • |
    • |
    Statt großer Feier: Luggi Leitner schaut Olympia
    Statt großer Feier: Luggi Leitner schaut Olympia Foto: privat

    Früher stürzte er sich auf Skiern jeden Hang hinunter, heute, an einem 70. Geburtstag, lässt er es gemütlich angehen: Der frühere Ski-Weltmeister Ludwig "Luggi" Leitner aus dem Kleinwalsertal feiert im kleinen Kreis und sorgt höchstpersönlich dafür, dass auch an seinem runden Geburtstag, der Fernseher läuft. "Ich guck Olympia. Das ist doch klar", grinst der Hotelier, der heute nur noch selten Ski fährt.

    Ganz anders zu seinen Glanzzeiten, in denen er als eine Art "Lucky Luggi" galt: Der Mann, der schneller Ski fährt als sein Schatten. So stellte er 1965 mit Tempo 172 einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord auf. Doch das ist nur ein Nebenaspekt in einer großen Ski-Karriere, die 1964 bei den Olympischen Spielen in Innsbruck ihren Höhepunkt hatte. Damals wurde Leitner Weltmeister in der Dreierkombination aus Riesenslalom, Slalom und Abfahrt. "Die Kombination war leider nicht olympisch. So wurde ich zwar Weltmeister, habe aber keine olympische Medaille bekommen", erklärt Leitner die besonderen Umstände. Jeweils Bronze in der heute nicht mehr ausgetragenen Dreier-Kombination holte er bei der WM 1962 in Chamonix/Frankreich und 1966 in Portillo/Chile.

    "In den 60er Jahren hatten wir ein starkes deutsches Männerteam beinander. Heute ist ja nur der Felix Neureuther ein Mann für die Top Ten", erinnert sich Leitner an Namen wie Hans-Peter Lanig (74) oder Willy Bogner (68), der heute die Bewerbung Münchens für die Olympischen Spiele 2018 in München vorantreibt.

    Leitner begrüßt diese Pläne. Olympia ist für ihn das Maß der Dinge. Besonders gefreut hat er sich gestern über die Silbermedaille der deutschen Skispringer im Team-Wettbewerb. Bundestrainer Werner Schuster (40) stammt schließlich wie Leitner aus dem Walsertal. Dieses gehört zwar zu Österreich, doch Leitner hat 1960 die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen, um bei Olympia in Squaw Valley zu starten.

    "Ich habe mich dem Allgäuer und dem deutschen Skiverband viel näher gefühlt als dem österreichischen", erinnert sich Leitner, der auch auf der Leinwand für Furore sorgte: Er doubelte 1969 im James Bond-Film "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" Bond-Darsteller Georg Lazenby bei einem Skimanöver.

    Einen Beitrag über das Walsertal und Luggi Leitner plant das Bayerische Fernsehen heute um 20.15 Uhr im Rahmen der Bayerntour.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden