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Statt fünfzig nur noch vier Lehrer-Kollegen

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Statt fünfzig nur noch vier Lehrer-Kollegen

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    Waal (bsk). - Als Leiterin der Grundschule ist Gabriele Geisel aus Unterostendorf im August zwar neu nach Waal gekommen, fremd war ihr der Singoldmarkt aber beileibe nicht. Während ihrer mehrjährigen Tätigkeit als Ostallgäuer Schulberaterin war die 46-Jährige unter anderem auch für Waal zuständig. 'Die Schule hat mir schon immer gefallen', sagt Geisel lächelnd und räumt ein, dass sie bereits längere Zeit die Stellensituation an der Waaler Grundschule im Auge behalten hat. Ihr Fazit nach den ersten paar Wochen als frisch gebackene Schulleiterin fällt beinah euphorisch aus: 'Es ist super, ganz toll. Ich fühle mich wirklich sehr wohl hier.'Dass ihr Einstand in Waal offensichtlich mehr als reibungslos verlaufen ist, führt Geisel vor allem auf die Hilfsbereitschaft ihrer Kollegen und Mitarbeiter zurück. 'Egal ob Sekretärin, Hausmeister oder Lehrer-Kollegium - alle haben mich mit offenen Armen empfangen und unterstützen mich, wo es nur geht', freut sich Geisel.

    'Nicht alles auf den Kopf stellen'Ihr Vorgänger Franz Barta war ganze 39 Jahre am Stück als Schulleiter in Waal tätig. Haben Kinder und Eltern nach dem Wechsel nun einschneidende Veränderungen zu erwarten? 'Ich will hier sicher nicht alles auf den Kopf stellen', macht Geisel, die selbst einen elfjährigen Sohn hat, deutlich: 'Was sich bewährt hat, soll ruhig weiterlaufen.' Neuerungen werde es in den nächsten Jahren dennoch einige geben - 'aber immer in enger Absprache mit meinen Kollegen'. Das nächste größere Projekt, das an der Waaler Grundschule ansteht, ist der neue PC-Raum, der in das derzeit weit gehend ungenutzte Nebengebäude integriert werden soll. 'Momentan laufen die Verhandlungen noch, wie viele Computer es geben wird und woher diese kommen. Aber die Umbaupläne gibt es schon', sagt Geisel und deutet auf die Skizzen, die im Lehrerzimmer vor ihr auf dem Tisch liegen. Die gebürtige Augsburgerin hat vor ihrem Wechsel nach Waal 17 Jahre an der Gustav-Leutelt-Schule in Neugablonz gearbeitet. Traf Geisel dort täglich 50 Lehrer, sind es in Waal gerade einmal vier: 'Das ist natürlich eine gewaltige Umstellung. Ich hatte wirklich befürchtet, dass mir der Wechsel sehr schwer fällt und ich mich in Waal etwas alleine fühle. Aber das ist zum Glück überhaupt nicht so.'

    Weniger schwere Probleme Wie groß die Unterschiede zwischen den Schülern aus Neugablonz und denen aus dem beschaulichen Singoldmarkt sind, hat Geisel bereits während ihrer Zeit als Beratungslehrerin erfahren: 'Schwerwiegende Probleme gibt es hier auf dem Land einfach viel seltener.' Die Ursachen seien vor allem im sozialen Umfeld der Kinder zu suchen: 'Während es in Neugablonz viele Patch-Work-Familien und Alleinerziehende gibt, findet man hier noch um einiges mehr richtige Familien', vergleicht Geisel. Auch der erhöhte Ausländeranteil und die damit verbundenen Sprachprobleme vieler Kinder spielten im Schulalltag in Neugablonz eine vergleichsweise große Rolle. 'Die Arbeit in Neugablonz hat mir sehr viel Spaß gemacht und der Abschied war nicht einfach. Aber jetzt freue ich mich auf die vielen neuen Aufgaben, die mich in Waal erwarten', sagt Geisel. Sollte es mit der Schullaufbahn ihres Sohnes zu vereinbaren sein, könnte es sich die 46-Jährige sogar gut vorstellen, später einmal mit ihrem Mann nach Waal zu ziehen. 'Nur nicht direkt neben die Schule. Das wäre mir ein Stück zu nah', sagt die 46-Jährige augenzwinkernd. Ihr Vorgänger Franz Barta wohnt bekanntlich in der direkten Nachbarschaft zu seinem ehemaligen Arbeitsplatz: 'Er kommt immer mal wieder vorbei und schaut ob's läuft bei uns', erzählt Geisel sichtlich erheitert.

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