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Stadtrat Marktoberdorf vermeidet neue Schulden

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Stadtrat Marktoberdorf vermeidet neue Schulden

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    Stadtrat Marktoberdorf vermeidet neue Schulden
    Stadtrat Marktoberdorf vermeidet neue Schulden Foto: Tobias Bunk

    Was eine gute Vorberatung bewirkt, zeigte sich im Stadtrat bei der Haushaltsberatung. Im Geschwindmarsch genehmigten die Mitglieder das 42,2 Millionen Euro Zahlenwerk einstimmig. Dabei lobten die Redner aller Fraktionen und Bürgermeister Werner Himmer vor allem Handel und Gewerbe, dank deren Einsatzes die Gewerbesteuer trotz Wirtschaftskrise in unveränderter Höhe von 16 Millionen Euro sprudelt. Zugleich wurde mahnend der Zeigefinger erhoben, sich deswegen nicht in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Angesichts großer Investitionen in den nächsten Jahren müsse die Stadt Schulden machen - was sie heuer noch vermied.

    Ohne Aussprache passierte der Verwaltungshaushalt das Gremium. Umso intensiver rieben sich die Kommunalpolitiker am Zuschuss für den Eissportförderverein "Allgäu Amigos" für den weiteren Ausbau des Eisstadions. Dabei waren es vor allem Andreas Wachter (CSU) und Wolfgang Hannig (SPD), die sich für einen höheren als den vom Finanzausschuss vorgeschlagenen Zuschuss stark machten. Der hatte 100000 Euro empfohlen, Wachter - sonst mit dickem Rotstift ausgestattet - und Hannig wollten 175000 Euro genehmigt wissen, was Markus Singer (CSU) bereits im Ausschuss erfolglos beantragt hatte.

    Auch der Stadtrat lehnte mit 15:8 Stimmen das Ansinnen ab. Jedem sei bewusst, dass die Amigos viel leisteten. Die Stadt hätte das Projekt nie stemmen können, hieß es anerkennend. Über 15000 Besucher in den ersten Monaten sprächen für eine hohe Akzeptanz. Trotzdem solle der Verein erst einmal versuchen, mit dem bewilligten Geld auszukommen und bei Bedarf im nächsten Jahr einen neuen Antrag stellen.

    Gebührenerhöhung kommt

    So wurde an dem von Kämmerer Wolfgang Guggenmos ausgearbeiteten Etat nichts mehr verändert. Was nicht nur Himmer erfreute: "Anders als viele Kommunen können wir einen ausgeglichenen Haushalt beschließen." Die Verschuldung, die vor acht Jahren bei 30 Millionen Euro lag, sei auf 15 Millionen gedrückt. Die Darlehensaufnahme liege unter der Tilgung und die Entnahme aus der Rücklage vertretbar.

    Das werde sich in den nächsten Jahren nicht fortsetzen lassen. Schulbau, Kinderbetreuung, Tiefgaragenbau, energetische Sanierungen, Busbahnhof und einiges mehr verschlängen viel Geld. Oder anders: "Wir werden künftig Haushalte bewältigen müssen, die uns vor große Probleme stellen."

    Deutlich müssten bei den Stadtwerken Schulden (24,6 Millionen Euro) abgebaut werden. Diese seien bedingt durch Investitionen in die Kläranlage, durch Erweiterung und Sanierung des Wasser- und Kanalnetzes gestiegen. Daher werde eine Gebührenerhöhung wohl in diesem Jahr unumgänglich sein.

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