Kaufbeuren (mab). - Der Kaufbeurer Stadtrat hat einstimmig die Sanierung des seit 1984 bestehenden Parkhauses Süd mit seinen rund 450 Parkplätzen beschlossen. Diese kostet 613 000 Euro und hält fünf Jahre. Dann muss das Parkhaus abgerissen und neu gebaut werden. Stadtkämmerer Markus Pferner rechnete den Räten vor, dass diese Variante günstiger ist, als das Parkhaus bereits jetzt abzureißen und 200 ebenerdige Parkplätze zu bauen. Auch sei es billiger, als jetzt schon ein ganz neues Parkhaus zu bauen. Wie berichtet, muss das 1984 (und nicht 1992, wie fälschlicherweise gemeldet) eröffnete Parkhaus spätestens im September 2006 wegen Einsturzgefahr abgerissen werden, wenn es nicht bis dahin saniert wird. Im Kaufbeurer Bauausschuss wurden kürzlich Stimmen laut, die einem Abriss des Parkhauses und der Errichtung einer ebenerdigen Parkfläche das Wort redeten. Das könne möglicherweise günstiger sein. Hinzu erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang noch, dass das Parkhaus mit rund 1,7 Millionen Euro von der Regierung von Schwaben bezuschusst wurde. Mit der Auflage, dass es bis zum Jahr 2017 in der bestehenden Kapazität der Öffentlichkeit zur Verfügung stehe. Ansonsten muss die Stadt für jedes Jahr, in der diese Bedingung nicht erfüllt ist, 67 000 Euro nach Augsburg überweisen.
Stadtkämmerer Pferner rechnete nun dem Gremium drei Varianten vor und deren Ergebnisse nach fünf und 45 Jahren (hier in sehr einfacher Form wiedergegeben):Variante A: Dabei wird das Parkhaus jetzt saniert und in fünf Jahren neu gebaut. In fünf Jahren kann die Stadt rein rechnerisch unter anderem durch die Parkgebühren ein Plus von 780 000 Euro und in 45 Jahren hochgerechnet von 6,8 Millionen Euro verzeichnen. Variante B: Das Parkhaus wird jetzt abgerissen, neu aufgebaut und in 40 Jahren saniert. Nach fünf Jahren ergibt sich ein Defizit von 2,1 Millionen Euro, nach 45 Jahren aber ein Plus von 6,3 Millionen Euro. Variante C: Das Parkhaus wird jetzt abgerissen, die Regierung von Schwaben bis 2017 jährlich mit 67 000 Euro bedient und 200 ebenerdige Parkplätze werden erstellt. Nach fünf Jahren rechnet der Stadtkämmerer mit einem Minus von 70 000 Euro und nach 45 Jahren mit einem Plus von 4,6 Millionen Euro. Pferner erwähnte ausdrücklich, dass es sich bei den positiven Werten nicht um Gewinne handelt, da die Stadt mit Parkhäusern keine Gewinne machen dürfe. Die positiven Werte müssten wieder ins Parkhaus reinvestiert werden. Den Berechnungen Pferners setzten die Räte nicht viel entgegen. Ausdrücklich verwiesen sie aber darauf, dass weiterhin nach einem privaten Investor gesucht werden müsse. Dabei betonte Oberbürgermeister Stefan Bosse, dass es in der Vergangenheit mehrere Interessierte gegeben hätte. 'Aber in der Regel hätten wir immer ordentlich draufzahlen müssen, weil kein Investor einfach kommt, Geld mitbringt und dann das Parkhaus betreibt.' Eher würden für den privaten Betrieb noch bestimmte finanzielle Forderungen an die Stadt gerichtet.