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Stadt Wangen erhöht Hundesteuer von 66 auf 84 Euro

Tierhaltung

Stadt Wangen erhöht Hundesteuer von 66 auf 84 Euro

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    Stadt Wangen erhöht Hundesteuer von 66 auf 84 Euro
    Stadt Wangen erhöht Hundesteuer von 66 auf 84 Euro Foto: Matthias Becker

    "Ich finde das eine Unverschämtheit", sagt Annemarie Hanel. Die 47-Jährige aus Primisweiler ist eine von mehreren Bürgern, die sich über die Erhöhung der Hundesteuer ärgern. "Bei zwei, drei Euro sagt ja keiner was", schimpft Hanel. Aber eine Erhöhung um 27 Prozent, "das ist saftig". Wangens Stadtkämmerer Stefan Schrode verteidigt die Erhöhung: Die Steuer sei seit zehn Jahren nicht mehr angehoben worden.

    Der Gemeinderat der Stadt Wangen hat im November beschlossen, die Hundesteuer ab 2011 von 66 auf 84 Euro zu erhöhen. Hintergrund war das Loch im Haushalt der Stadt, das unter anderem mit der Anhebung von Gebühren gestopft werden soll. Von der Hundesteuer erwartet sich die Verwaltung bei rund 860 gemeldeten Hundehaltern etwa 15000 Euro Mehreinnahmen pro Jahr. Daneben wird zum Beispiel auch der Eintritt ins Freibad teurer, und die Stadt erhebt eine Zweitwohnungssteuer.

    "Der Bürger wird abgezockt"

    "Der Bürger wird abgezockt", sagt Annemarie Hanel. "Gott sei Dank" habe sie nur einen Hund. Noch seien die 18 Euro zusätzlich pro Jahr für sie zwar kein Problem, aber man wisse nicht, was komme. Gerade Familien mit Kindern oder Rentner könnten die zusätzlichen Kosten belasten. Löhne und Rente stiegen bei Weitem nicht um 27 Prozent.

    Kämmerer Schrode findet nicht, dass der Bürger abgezockt wird. 1,50 Euro mehr pro Monat für die öffentliche Hand sei nicht viel, sagt Schrode. Außerdem sei der neue Steuersatz von 84 Euro im Vergleich zu anderen Städten angemessen. In Tettnang sind es 96 Euro, in Weiler-Simmerberg 40 Euro. Annemarie Hanel befürchtet, dass die Anhebung der Steuer für einige Hundehalter der Tropfen auf den heißen Stein sein könnte und womöglich Tiere ins Heim abgeschoben oder ausgesetzt werden.

    Neben der Steuer müssten Hundehalter einiges Geld für ihre Lieblinge aufbringen. Die Primisweilerin gibt für ihren polnischen Hirtenhund pro Monat 50 bis 60 Euro für Futter aus, wie sie schätzt. Hinzu kämen monatlich im Schnitt 25 Euro für Entwurmungsmittel und Mittel gegen Flöhe und Zecken. Nicht einbezogen ist Geld für den Tierarzt.

    Immer wieder fielen hier unvorhersehbare Kosten an. Hirtenhund "Bonzo" habe sich vor Kurzem zum Beispiel beim Spazierengehen an einer weggeworfenen Glasflasche geschnitten. Die Wunde musste sauber gemacht und das Tier gegen Wundstarrkrampf geimpft werden. "Das hat fast 100 Euro gekostet", sagt Hanel.

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