MM-Volkratshofen (ver). - Die Stadt Memmingen soll einen alten Bauernhof im Ortskern des Stadtteils Volkratshofen erwerben: Dazu hat der Bürgerausschuss des Memminger Stadtteils Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger sowie die Fraktionen und Gruppierungen im Stadtrat aufgefordert. Denn das Areal solle für die Dorfplanung verfügbar bleiben. Der Bauernhof befindet sich laut Richard Groß, dem Vorsitzenden des Bürgerausschusses, im Zentrum des Dorfes 'in unmittelbarer Nähe zur Schule'. Groß zufolge soll der 'Schwarzjaek-Hof', der sich in schlechtem baulichen Zustand befinde, am 6. Februar zwangsversteigert werden. Dies sei der dritte Versteigerungstermin. Bei den beiden vorangegangenen habe sich kein Käufer gefunden.'Wir haben uns in Briefen an den Oberbürgermeister und alle Gruppierungen im Stadtrat gewandt und darum gebeten, dass die Stadt das Grundstück erwirbt, um so Möglichkeiten für die Dorfgestaltung in Volkratshofen offen zu halten', sagt der Vorsitzende des Bürgerausschusses und fügt hinzu: 'Wir sprechen hier stellvertretend für viele Bürger.' Auch ein Gespräch mit dem Stadtoberhaupt habe es bereits gegeben. 'Wir haben Bedenken, dass ein Bauträger die Fläche kauft und eine riesige Wohnbebauung im Mittelpunkt des Ortes errichtet wird. Das befürchten viele bei uns im Dorf, und ich glaube, das ist nicht unbegründet', betont Groß. 'Die Stadt wird in absehbarer Zeit keine Gelegenheit mehr haben, Grundstücke im Zentrum des Ortes zu kaufen.' Alle Flächen im Dorfkern seien in festem Besitz. Auch Vorschläge zur weiteren Verwendung hat der Vorsitzende des Bürgerausschusses. Den Bauernhof müsste man nach seinen Worten abreißen und könnte dann auf dem knapp 3000 Quadratmeter großen Areal eine Art Dorfmittelpunkt schaffen. Es sei auch denkbar, auf dem Grundstück Parkplätze für die angrenzende Schule auszuweisen.
Sehr eng Auch für den Schulbus gebe es dann genügend Platz, so Groß: 'Bisher bleibt er auf der Ortsstraße stehen und wartet da, wenn die Schüler noch nicht fertig sind.' Dieses Problem könne man mit dem zusätzlichen Grundstück lösen. Auch die Zufahrt zur Schule sei sehr eng, die Straße nur knapp drei Meter breit. 'Hier könnte man das Ganze verbreitern und ebenfalls Parkplätze schaffen', meint er. Eine Teilbebauung schließt der Vorsitzende des Bürgerausschusses ebenfalls nicht aus. Denn auf dem Gelände stünden viele Möglichkeiten zur Gestaltung offen. Oberbürgermeister Holzinger wollte gestern keinerlei Angaben zu Haltung und Vorgehen der Stadt in dieser Sache machen, da es sich um laufende Grundstücks-Angelegenheiten handle.