Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

SpVgg Ansbach: Das Glück auf der Seite

Allgäu

SpVgg Ansbach: Das Glück auf der Seite

    • |
    • |

    Von unserem Mitarbeiter Alexander Keck, Ansbach - Interne Lösungen haben Tradition bei der Sp Vgg Ansbach. Als die Mannschaft im November vollends auf einen Abstiegsplatz in der Fußball-Bayernliga abgerutscht war, trat der glücklose Trainer Hans-Jürgen Brunner zurück (nicht jedoch, ohne ein Abschiedsspiel auszuhandeln, das dann prompt 0:1 gegen den Mitkonkurrenten TSV Aindling verloren ging). Als Nachfolger wurde der bisherige Co-Trainer Reiner Eisenberger eingesetzt, der mit Unterstützung seines Mentors und ehemaligen Meistertrainers Wolfgang Bartusch drauf und dran ist, den Klassenerhalt doch noch zu realisieren.

    Ehemalige Aktive haben das Sagen Bartusch, Brunner, Eisenberger - seit zehn Jahren haben in Ansbach ehemalige Spieler sportlich das Sagen. Mangels Sponsoren versucht der Verein in der breit angelegten und gut organisierten Jugendarbeit Spieler zu formen, die die erste Mannschaft stärken. Mit Erfolg. Alberto Mendez wechselte einst gar zum FC Arsenal London, aus der aktuellen Mannschaft ist es Tobias Bukowski, der im Sommer zum TSV 1860 München gehen wird. Sandro Cescutti (ebenfalls 1860) und Christian Wiesner (1. FC Nürnberg) nutzten die Sp Vgg Ansbach zuletzt als Sprungbrett ins Profigeschäft. Und Sebastian Kamberger steht schon seit längerem unter Beobachtung der fränkischen Bundesligisten. Die Mannschaft besteht bis auf wenige Ausnahmen aus Eigengewächsen und die nächsten Talente sind bei den Bayernliga-A-Junioren schon in Sicht. Bloß ob das auch auf Dauer für die Bayernliga reicht?

    Zuletzt nur noch bergab gegangen Seit dem größten Erfolg des Vereins, der Bayernliga-Meisterschaft 2001 mit einem einmalig gut besetzten Team im Zenit seines Könnens und der Saison in der Regionalliga, geht es sportlich abwärts. Jahr für Jahr haben Stammspieler den Verein verlassen. Die sukzessiv geschwächte Mannschaft hatte letzte Saison schon viel Mühe, die Klasse zu halten und nach einer endlosen Negativserie von 16 Spielen ohne Sieg zwischen Oktober und Mai 2005 schien der Abstieg besiegelt. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich der Trainerwechsel in der Punktausbeute bezahlt machte. Gerüchte über die Insolvenz des SSV Jahn Regensburg und damit verbunden der mögliche Zwangsabstieg der Jahn-Reserve aus der Bayernliga, sowie Punktabzüge für die Konkurrenten SC 04 Schwabach und TSV Aindling weckten im Frühjahr neue Hoffnungen und den Kampfgeist im Team, das im Endspurt der Saison mit fünf Siegen in Folge tatsächlich noch den Relegationsplatz schaffte. Eisenberger hat mit einiger Verzögerung jetzt seine Bestformation gefunden, die derzeit unheimlich effektiv spielt, die wenigen Torchancen gnadenlos nutzt und auch das Glück auf ihrer Seite weiß. So lassen sich auch die vorhandenen spielerischen Mängel kaschieren. 'Wir haben uns in den letzten Wochen viel Selbstvertrauen geholt', sagt Angreifer Carl Collins, der im Winter vom Regionalligisten Vf R Aalen nach Ansbach heimgekehrt ist und als treffsicherer Stürmer viel zum Aufschwung beigetragen hat. Ein Plus im Team ist die Moral, die auch durch einen Rückstand nicht zu erschüttern ist, wie im ersten Relegationsspiel gegen Hof. 'Wir sind jetzt wieder eine Mannschaft', nennt Kapitän Christian Goth einen Grund für die Erfolgsserie. An der normalerweise zuverlässig verteidigenden, gut eingespielten und vor allem in Person von Achim Kadlubowski auch kopfballstarken Viererkette haben sich zuletzt viele Teams die Zähne ausgebissen. Im Mittelfeld verteilen Spielmacher Jörg Müller, der allerdings verletzungsbedingt kaum einmal 90 Minuten durchspielen kann, Christian Lippert und der junge Sebastian Kamberger die Bälle auf die Spitzen. Der zweikampfstarke Goth sichert nach hinten ab und ist mit Sicherheit ein heißer Kandidat für die Bewachung von Uwe Wegmann, wenn die Ansbacher am Mittwoch in Gundremmingen gegen den FC Kempten ihre Aufholjagd mit dem Klassenerhalt krönen wollen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden