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Springen, werfen, spielen und bibbern

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Springen, werfen, spielen und bibbern

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    Von Verena Kaulfersch , Memmingen 'Ganget da driaba weg', ruft Dr. Ivo Holzinger den Zuschauern zu. Sie stehen rund drei Meter entfernt hinter einem Absperrband und beobachten den Oberbürgermeister. Der schaut wieder konzentriert nach vorne und öffnet dann die Finger. Der Pfeil saust von seinem Bogen los und fliegt - unter der runden Zielscheibe hindurch. Holzinger startet einen weiteren Versuch und trifft den schwarzen Ring auf der Scheibe. Ein Zuschauer grinst und kommentiert mit Blick auf die Bundestagswahl am folgenden Tag: 'Ob das jetzt ein Omen ist?' Kein gutes Vorzeichen für den Memminger Familientag, der an diesem Samstag zum ersten Mal stattfand, sind Wind, Regen und Kälte und ein seit dem Morgen grauer und wolkenverhangener Himmel. Trotzdem wird der Familientag unter dem Motto 'Memmingen bewegt sich' gegen 14 Uhr eröffnet. Schirmherr Holzinger nimmt die Witterungsverhältnisse mit Humor: 'Alle bibbern schon drauf, die ersten 400 Meter zu laufen, damit ihnen ein bisschen wärmer wird', scherzt das Stadtoberhaupt. Kurz darauf steht Holzinger beim ersten Programmpunkt 'Gymnastik für alle' in der ersten Reihe der Teilnehmer, in jeder Hand eine pinkfarbene Frisbee-Scheibe. Auch Gerd Böhler, Leiter der Organisation des Familientages, TVM-Chef Manfred Schilder und Fritz Such, Sportreferent der Stadt, schwingen die kleinen Scheiben. Dann verteilen sich die Teilnehmer auf dem Gelände des Berufsbildungszentrums an die verschiedenen Stationen. An diesen betreuen Mitglieder zahlreicher Memminger Sportvereine die Senioren, Kinder und Eltern, die Sportarten wie Bogenschießen, Wurfdisziplinen, Torwandschießen oder Standweitsprung ausprobieren dürfen. Auf einem kleinen Fußballfeld auf dem hinteren Teil des Geländes flitzen die G-Junioren des SV Dickenreishausen und des BSC Memmingen hin und her. Die Backen und Nasen der kleinen Buben sind rot vor Anstrengung und Kälte. Immer, wenn sich ein Spieler zum Tor durchkämpft, werden Schreie der hohen, aufgeregten Kinderstimmen laut. Ähnlich geht es am Spielfeldrand zu: Dort stehen Trainer, Eltern und Zuschauer. Sie feuern ihre Schützlinge lautstark an. Auch der eine oder andere Vater ruft seinem Sohn Anweisungen zu.

    Sportarten ausprobieren Auch Silke Fuhrmann steht dabei und schaut ihrem Sohn Steffen zu. Sie hält den Familientag für eine tolle Idee. 'Heutzutage ist es wichtig, dass man Kinder motiviert, bei etwas mitzumachen. Hier können sie verschiedene Sportarten ausprobieren', sagt die 36-Jährige. Ihre drei Kinder seien richtig begeistert und fleißig am Mitmachen. Allerdings fänden es die zwei Buben und deren Schwester schade, dass wegen des schlechten Wetters nicht mehr Gleichaltrige da seien. An diesem Tag sei das Wetter alles andere als veranstaltungsfreundlich, sagt auch Böhler, aber das machten die Teilnehmer durch ihre Beisterung wett. Seinen Angaben zufolge besuchen im Laufe des Tages rund 150 Zuschauer und Teilnehmer den ersten Memminger Familientag.

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