Pfingsten, das ist das Fest der vielen nationalen Identitäten, der vielen Sprachen, der Unterschiede. Bereits in der dritten Generation werden diese Identitäten hierzulande immer weiter vermischt. Wie funktioniert das, wenn in türkischen und russischen Familien daheim immer noch türkisch und russisch geredet wird, in der Schule oder am Arbeitsplatz nur deutsch erwartet wird? Und was, wenn Menschen mit verschiedensten ausländischen Wurzeln aufeinander treffen? Eine Spurensuche nach den Gesichtern der Mehrsprachigkeit und den Geschichten dahinter.
Rund ein Viertel der Kemptener hat einen Migrationshintergrund, hat die Stadt vergangenes Jahr gezählt. In Mittelschulen sind es 50 Prozent. Dass das kein Problem sein muss, zeigt das Beispiel der Robert-Schuman-Mittelschule. Wird beispielsweise ein rumänisches Kind eingeschult, das kaum ein Wort Deutsch spricht, helfen ihm rumänische Mitschüler und übersetzen. 'Die Älteren machen das gerne, weil sie da einmal mehr wissen als die Lehrer', sagt Jugendarbeiterin Nicole Pflüger. Dadurch kommen die Kinder auch in Kontakt mit der deutschen Sprache und lernen sie. Ein Selbstläufer.
Einen Zwiespalt zu bewältigen hat Burak Öngüner, und es fällt ihm immer schwerer. Der 21-Jährige befürchtet, den Kontakt zum Türkischen verliert. 'Deutsch bei der Arbeit, deutsch im Freundeskreis. Da verpasst man nach und nach den Anschluss', meint er. Und das, obwohl er bis zum Kindergartenalter kein einziges Wort Deutsch konnte und auf Türkisch großgezogen wurde. Im Elternhaus wird immer noch türkisch gesprochen.
Den ganzen Bericht über die Analyse finden Sie in der Allgäuer Zeitung vom 07.06.2014 (Seite 35). Die Allgäuer Zeitung erhalten Sie im ganzen Allgäu in den AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper