Irsee - Trotz langer Beratungen traf der Gemeinderat Irsee klare Beschlüsse: Die Planungen der Freisportanlage und der Turnhalle einschließlich einer neuen Heizanlage können in die nächste Phase gehen. Damit sei dem Gemeinderat nach Jahrzehnten ein 'Durchbruch' gelungen, befand Bürgermeister Andreas Lieb. Zudem billigte das Gremium ein Bauvorhaben im Baugebiet Hochstraße und nahm den Flächennutzungsplan (FNP) Friesenried zur Kenntnis. 'Jahrzehntelang hat die Gemeinde nach einem Standort für einen neuen Sportplatz gesucht. Nun können wir einen Standort präsentieren, der ortsnah ist und eine genügend große Fläche hat', erklärte Lieb. Auf rund 2,9 Hektar oberhalb des Wohngebietes 'Am Schlachtbichl' und neben der Kreisstraße OAL 12 sollen zwei Korbballfelder, ein Fußballplatz und ein Trainingsplatz sowie Funktionsgebäude entstehen. Das Gelände soll über die Kreisstraße erreichbar sein, um die Anwohner wenig zu belasten, betont Lieb. Deshalb sollen auch die Plätze mit der intensivsten Nutzung vom Wohngebiet abgewandt liegen, ergänzte Zweiter Bürgermeister Johann Foldenauer. Zwar seien die Grundstücksverhandlungen noch nicht 'in trockenen Tüchern', aber die Gemeinde könne sehr zuversichtlich sein. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Änderung des FNP und daran anschließend die Billigung zum 'Scoping-Verfahren': Das sei ein Verfahren, bei dem die Belange öffentlicher Träger und der Öffentlichkeit schneller geklärt werden. Dadurch verkürze sich die Genehmigungszeit für die Sportanlage von rund einem Jahr auf etwa eineinhalb Monate, so Lieb. Der Irseer Sport war auch das zweite große Thema: Die Arbeitsgemeinschaft Günter Benziger und Günter Helmschrott stellte die neue Entwurfsplanung für den Um- und Neubau der Turnhalle an der Josef-Guggemos-Grundschule vor. Im Gegensatz zum ersten Konzept (AZ berichtete) fällt die Halle nach dem neuen Entwurf etwas teurer und größer aus. Das liege insbesondere an dem öffentlichen Toilettenbereich, dem separaten Eingangsbereich und einem von außen nicht sichtbaren Anbau für Geräteräume, erklärt Benziger. Die Gesamtkosten inklusive Planung, Dämmung und Heizung sollen etwa 1,45 Millionen Euro betragen und lägen damit im üblichen Rahmen, so Benziger. Die Entwurfsplanung wurde einstimmig angenommen, wobei sich Gemeinderat Helmschrott enthielt. Ebenso klar war der Beschluss, dass die Gemeinde einen Förderantrag für die Turnhalle an die Regierung von Schwaben stellt.
Frage nach der Heizung Die Frage, wie die Turnhalle beheizt werden soll, da die alte Ölheizung ausgetauscht werden müsse, blieb vorerst offen: Norbert Wirth stellte im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft andere Energieformen vor. Zur Debatte standen Erdgas, Pellets oder Hackschnitzel. Wirth kam zu dem Schluss, dass Gas am günstigsten bei den Investitionskosten sei und eine Hackschnitzelanlage problematisch wegen des Raumangebotes. Der Gemeinderat gab zunächst dem Bauausschuss der Gemeinde einstimmig den Auftrag, sich mit der Materie zu befassen. Auf Antrag von Josef Leonhart, Markus Stadler und Günther Oberweiler wird auch die Option Biogas geprüft. Ohne Gegenstimme genehmigte der Gemeinderat einen Bauantrag mit Freistellungsverfahren im Baugebiet Hochstraße. Außerdem nahm das Gremium den FNP der Gemeinde Friesenried unter dem Vorbehalt zur Kenntnis, dass deren ausgeschriebenes Gebiet für eine Windkraftanlage - westlich von Salenwang - sich räumlich nicht ändern dürfe.