Füssen | asp | Kaum war am Freitagabend das Buch über die Geschichte des EV Füssen und Geschichten rund um die Gewinne seiner 16 Deutschen Meisterschaften präsentiert, wurden Autogramme gesammelt. Denn im Haus Hopfensee gab es bei diesem Festabend keinen Tisch, an dem nicht ein Spieler der Meistermannschaften saß.
Mit den Unterschriften der Füssener Eishockey-Legenden war jeder signierte Band gleich mehr wert. Welcher Eishockey-Freund hatte zuvor schon ein Buch mit den Autogrammen der ehemaligen Nationalspieler Markus Egen, Xaver Unsinn und Buchautor Siegfried Schubert? Oder mit den Unterschriften der olympischen Bronzemedaillen-Gewinner von 1976 wie Ernst 'Gori' Köpf und Rudi Thanner?
Der Zweite Bürgermeister und aktuelle Stadionsprecher des EV Füssen, Walter Ganseneder, führte als Moderator durch den Abend. Er hatte ein Gänsehaut-Gefühl, als er die Füssener Eishockey-Legenden begrüßte, 'die schon die Helden meiner Schulzeit waren'. Auch bei Bürgermeister Christian Gangl weckte das Treffen der Meisterspieler Erinnerungen an die Kinderzeit: 'Ich weiß noch', erzählte er, 'wie Lautsprecherwagen durch die Stadt fuhren und die Spiele des EV Füssen ankündigten.' In diesen Jahren 'haben sich die Zuschauer mit der Mannschaft identifiziert', ergänzte Siegfried Schubert. Auf dem Eis des Kobelstadions schrieben laut Gangl die Menschen Füssener Eishockey-Legenden, von denen das Buch berichtet. Sie hätten damit nicht nur an der Geschichte des Vereins, sondern auch an der Geschichte der Stadt mitgeschrieben. Der Bürgermeister dankte bei dieser Gelegenheit auch allen Verantwortlichen des EV Füssen für die Nachwuchsarbeit, die der Verein geleistet hat und leistet. Er wie die Spieler der Meistermannschaften zollten aber vor allem Siegfried Schubert und seiner Familie großen Dank für das Schreiben des Buches.
Das Wir-Gefühl prägte die glorreichen Jahre des EV Füssen
Siegfried Schubert ließ in seiner Rede wiederholt das Wir-Gefühl anklingen, das die glorreichen Jahre des EV Füssen prägte. 'Nicht die Spieler alleine haben den Erfolg gebracht', betonte er. 'Das waren auch die Stadt mit ihren Persönlichkeiten und die Zuschauer.' Und auf dem Eis 'Sturmtank' Markus Egen. Der heute 79-Jährige 'war unser Idol', sagte Schubert. Er erinnerte an jene Weltmeisterschaft in den 1950er Jahren, als Egen von den 22 Treffern des deutschen Teams zehn erzielte: Platz drei in der Torjägerliste. Dabei musste Egen ein Spiel pausieren, 'weil ihm die Zähne eingeschlagen wurden'.