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"Sport hierzulande populär machen"

Buchloe

"Sport hierzulande populär machen"

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    "Sport hierzulande populär machen"
    "Sport hierzulande populär machen" Foto: johann seibold

    Mit Teilnehmern aus zehn Nationen fand am Wochenende ein im Allgäu eher ungewöhnliches Pferdesport-Turnier auf der Buchloer Reitanlage Eschenlohmühle statt: Eine Rinderherde wurde in die Reithalle getrieben, und die "Cowboys" mussten daraus ein einzelnes Tier selektieren und anschließend verhindern, dass es zurück zur Herde kann. "Cutting" nennt sich diese Sparte des Western-Reitens und sie hat ihren Ursprung tatsächlich in der praktischen Arbeit der Cowboys, die beispielsweise verletzte Tiere aus der Herde aussondern müssen (siehe Info-Kasten). Dazu verwendet man ausgewählte Pferde, die das "Rindergespür" haben - einen Trieb, den man in der Ausbildung fördert. Denn das Pferd sollte die Aufgaben weitestgehend selbstständig erledigen.

    Besondere Stil-Regeln

    110 "Absetzer" bis einjährige Rinder hatten die Pächter der Reitanlage Eschenlohmühle, Andreas Pfaffl und Alexandra Gärtner, von Viehhändlern für das Turnier gemietet. Und beim Betreten der "Show-Arena" gelten für die Teilnehmer ganz besondere Stil-Regeln. Ein Muss ist der Cowboyhut und zwar der mit der Falte, dem "Cattleman Grease" und natürlich die Jeans. Ob nun die Chaps, die ledernen Beinkleider, mehr Eindruck auf die Allgäuer Schumpen machen oder als modische Accessoires unverzichtbar sind, diese Einschätzung blieb jedem selbst überlassen.

    Und doch, die Allgäuer Freilandrinder zeigten durchaus Respekt vor den Pferden. Mit je einem Helfer in jeder Ecke versuchten die 142 Starter unter den gestrengen Augen der Jury ihr Glück. Gerade dies sei das Schöne an dem Sport, dass sich die Teilnehmer - die eigentlich Konkurrenten sind - untereinander helfen, betonte Grassl. Als "Richter" war der selbst sehr erfolgreiche Cutting-Sportler Randy Butler eigens aus den USA angereist. Die Spielregeln selbst sind relativ einfach. Mit 70 Punkten geht man ins Turnier. Einmal "die Kuh verlieren" wird zum Beispiel mit fünf Punkten minus geahndet.

    Die große Zuschauerzahl blieb allerdings aus. Das mag durchaus am Dauerregen gelegen haben. Noch am Freitag hatte die Dillishausener Feuerwehr die Stallboxen nach Überflutung auspumpen müssen. Ziel sei es, die Sportart hierzulande populär machen, betonten die Veranstalter. Man habe es nicht mit "halbwilden Cowboys" zu tun, sondern mit einer "sehr ernst zu nehmenden Sport". Cutting sei weltweit immerhin die drittbeste dotierte Profi-Sportart, sagte Grassl.

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