Waltenhofen (aell). Sport ist nicht immer gesund. Diese Erfahrung machte auch Theo Endreß. Nach jahrelangem Training und vielen Wettkämpfen hatte der mehrfache schwäbische Judo-Meister Beschwerden an der Wirbelsäule. Endreß absolvierte einen speziellen Kurs zum Übungsleiter für Gesundheitssport und brachte einige Vereinskameraden dazu, es ihm gleich zu tun. Mit Erfolg: Durch die Übungen ließen seine Rückenschmerzen nach. Außerdem wurden er und sechs andere Übungsleiter des TV Waltenhofen jetzt zum zweiten Mal für ihren ehrenamtlichen Einsatz ausgezeichnet. Diese Auszeichnung ist auch ein Qualitätssiegel, erklärt Theo Watermann, Bezirksgeschäftsführer der DAK. Er koordiniert die Kurse auch für die anderen Krankenkassen der Region Kempten/Oberallgäu. Die Kassen spielen dabei eine Art Vermittlerrolle und verweisen ihre Kunden an die entsprechenden Vereine weiter.
Wer dort an einem Kurs zur Gesundheitsvorsorge teilnimmt, erhält 80 Prozent der Kosten erstattet. Denn die Kassen rechnen damit, dass gesunde Mitglieder seltener zum Arzt gehen müssen. Für die Förderung durch die Krankenkassen müssen die Vereine jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So sind für die Übungsleiter spezielle Kurse im so genannten Gesundheitssport und regelmäßige Fortbildungen Pflicht. Das ist viel Aufwand für einen Sportverein, betont Sibylle Augustin, Vorsitzende des Turngaus Allgäu. Es sei aber auch eine gute Werbung. So werde manch Kursteilnehmer später Mitglied des Vereins. Endreß bestätigt diese Einschätzung als Abteilungsleiter des rund 1400 Mitglieder starken TV Waltenhofen. Jährlich 20 Kurse des TVW werden nach einer Vorgabe des Deutschen Sportbundes, der Bundesärztekammer sowie der Krankenkassen als Präventionssport anerkannt. In den vergangenen drei Jahren, seit das Programm in Waltenhofen wieder eingeführt wurde, haben dort rund 500 Menschen an den Kursen teilgenommen. Es ist angesichts dieser Nachfrage schade, dass außer dem TVW nur sehr wenige Sportvereine in Kempten und Umgebung solche Kurse anbieten, bedauert Kassenvertreter Watermann.