Mit einem breit gefächerten Programm, das von der traditionellen Marschmusik bis hin zu klassischen Stücken reichte, begeisterte der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Memmingen in seinem Jubiläumskonzert zum 65-jährigen Bestehen. Mit über 200 Besuchern war der Saal des Maximilian-Kolbe-Hauses zu diesem Anlass prall gefüllt.
Bernhard Ranz, Vorsitzender der Feuerwehr Memmingen, ließ in seiner Festrede die 'sehr erfreuliche Entwicklung des Spielmannszuges' seit seiner Gründung im Jahre 1946 Revue passieren. Das Musizieren war damals nicht einfach, waren doch die meisten Märsche nach dem Krieg verboten. In die Memminger Wehr seien die Musiker 1951 integriert worden, erinnerte der Vorsitzende. Neben der Mitgestaltung der Memminger Heimatfeste hätten sich die Spielleute auch bei Auftritten außerhalb der Maustadt viel Anerkennung erworben. Erster Tambourmajor sei Ludwig Schöllhorn gewesen, seit nunmehr 15 Jahren stehe der Klangkörper unter der Leitung von Manfred Traut, erörterte Ranz.
'Unser Spielmannszug ist ein musikalischer Botschafter der Feuerwehr und der Stadt weit über die Grenzen Memmingens hinaus', lobte Ranz die Spielleute.
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Landtagsabgeordneter Josef Miller gratulierten zum 65. Geburtstag und bescheinigten dem Spielmannszug, der sich auch in Zeiten der modernen Medien behauptet habe, großes Engagement und musikalisches Durchsetzungsvermögen. Der Beauftrage für Spielmannszüge im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM), Otti Pfelzer aus Krumbach, überbrachte den Traditionswimpel des ASM und Glückwünsche zum 65. Geburtstag. Er nahm schließlich auch die Ehrungen von langjährigen Aktiven vor.
Begeistert wurde vom beifallsfreudigen Publikum der Konzertauftakt mit dem Marschklassiker 'Preußens Gloria' aufgenommen. Auch die weiteren Stücke, in denen sich die Musiker teils an schwierige Literatur wagten, zeugten von weicher Melodieführung und einem taktsicheren Schlagwerk, etwa bei den Auszügen aus der Oper 'Carmen' oder 'Highland Cathedral'. Mit dem Marsch 'Semper Fidelis' von John Phillip Sousa ging es in die Pause.
Musikalische Leckerbissen mit fliegenden Trommelstöcken
Ein bunter Mix an musikalischen Leckerbissen wurde im zweiten Konzertteil serviert. Da verkleideten sich die Musiker samt Tambourmajor etwa in Flugkapitäne ('Tollkühne Männer in ihren fliegenden Kisten') oder setzten Zylinder auf für den Schlager aus den 1920er Jahren 'Mein kleiner grüner Kaktus'. Eine perfekte Solonummer mit beinahe 'fliegenden' Trommelstöcken an ihren Schlaginstrumenten gaben Rainer Böschek, Andreas Karrer, Daniel Sommer und Sebastian Würstle zum Besten.
Das Oberstufenstück 'Lord of the Dance' unterstrich das hohe Niveau des Spielmannszuges eindrucksvoll, sicher geführt von Tambourmajor Traut.
Zum Finale tauchte das Orchester mit 'The Lion Sleeps Tonight' musikalisch in die Wirren des Dschungels ein, ehe rauschender Beifall noch mehrere Zugaben nach sich zog.