Pforzen/Bidingen | mib | Ein skandalöses Ende nahm am Samstag im Ostallgäu die A-Junioren-Partie des SV Pforzen gegen den SV Bidingen. Beim Stand von 6:2 für die Gastgeber kurz vor Schluss stieß laut Polizeimeldung ein Bidinger Spieler (18), der zuvor die Rote Karte wegen eines groben Foulspiels gesehen hatte, den Schiedsrichter Sebastian Weber (München) um. Der 25-Jährige, der von dieser Attacke überrascht wurde, schlug mit dem Kopf auf den Boden auf, verschluckte dabei seine Zunge und verlor kurzzeitig das Bewusstsein. Dem beherzten Eingreifen des Schiedsrichterkollegen Günther Blösch aus Pforzen war es zu verdanken, dass Weber nichts Schlimmeres passierte. Blösch stürmte auf den Platz und holte die Zunge wieder hervor.
Nach Angaben von Pforzens Trainer Michael Wagner hatten die Gäste schon in der ersten Halbzeit mit der Schiedsrichterleistung gehadert. Zwei Fouls nach zwei Pforzener Alleingängen wurden jeweils mit Rot geahndet, weshalb die Bidinger schon gar nicht mehr zur zweiten Halbzeit antreten wollte. Sie spielten dann doch weiter und erhielten im zweiten Abschnitt wegen Foulspiels und Meckerns noch zwei Fünfminuten-Strafen. Als der 18-Jährige dann auch noch vom Platz flog, sah er Rot im doppelten Sinn und stieß Weber an die Brust, weshalb dieser umfiel. 'Der Schiedsrichter hat konsequent nach den Richtlinien gepfiffen', meint Wagner. 'Und selbst wenn er mal einen Fehler macht: So darf man nicht durchdrehen', sagt der Pforzener Trainer.
Der rabiate Bidinger erhält nun eine Anzeige wegen vorsätzlicher Körperverletzung und muss mit einer saftigen Geldstrafe rechnen. Wie lange er vom Verband gesperrt wird, steht noch nicht fest.