Brasiliens Nationalspieler Zè Roberto in der Argenhalle - Weihnachtsfeier des Bayern-Fanclub Gestratz(dj). 'Nein, die Hände waschen wir heute nicht.' Die achtjährigen Bayern-Fans Florian und Michael platzen vor Stolz. Kein geringerer als der Fußballstar Zè Roberto vom FC Bayern München hat ihnen gerade die Hand geschüttelt. Der Fußballspieler ist zu Gast bei der Weihnachtsfeier des FC Bayern Fanclub Westallgäu in der Argenhalle in Gestratz. 180 Mitglieder - nur die waren eingeladen - erlebten den Profi gestern Nachmittag hautnah (siehe Allgäu-Sport.).
Es ist kurz vor zwei Uhr. Hektisches Treiben herrscht in der Argenhalle. Jeden Moment wird er eintreffen, der 'absolute Superstar', wie Fanclub-Vorsitzender Andreas Vielwerth stolz betont. 'Ein absoluter Glücksfall, dass wir in diesem Jahr den brasilianischen Ballzauberer bekommen.' Über 1900 Fanclubs des FC Bayern München gibt es deutschlandweit. Im Losverfahren werden die Profispieler und Mitglieder des Trainerstabes einigen Fangemeinden zugeordnet. 'Vor 12 Jahren hatten wir mal die Ersatztorhüter Scheuerl und Hirlinghaus zu Gast,' erzählt Vielwerth, 'aber der Zè ist schon ein Knüller'. 'Festlich' ist die Argenhalle geschmückt. Neben dem Weihnachtsbaum hängen Bayern und Brasilien-Flaggen, Schals, Wimpel und Poster des mehrfachen deutschen Meisters. Punkt 14.15 Uhr fährt ein dunkler Audi mit Münchner Kennzeichen vor. 'Er kommt,' schreien die großen und kleinen Fans, natürlich im original Bayern-Trikot. Ein schmächtiger junger Mann mit Rasta-Zöpfen, ganz in schwarz gekleidet, steigt aus, begleitet von einem Chauffeur und einem Sicherheitsbeamten. Schüchtern und im gebrochenen Deutsch beantwortet er die Fragen der Reporter. 'Ja, ich bin stolz darauf, hier im Allgäu zu sein,' und 'es ist ein Traum, für einen Verein wie den FC-Bayern zu spielen.' Die kleinen Fans stehen Spalier, alle singen 'Steh auf, wenn du ein Bayern-Fan bist.' Zè Roberto scheint gerührt zu sein und schüttelt fleißig Hände. 'Ein Spezi und zwei Stück Sahnetorte hätte er gern,' bestellt er auf Anfragen der Bedienung. Immer wieder muss er seinen Namen auf Trikots und Poster schreiben. 'Der ist ja richtig nett,' meint ein Junge begeistert und drückt sein beschriebenes T-Shirt an sich. Andreas Vielwerth bestätigt den Eindruck der kleinen Fans: 'Der ist so richtig auf dem Boden geblieben, ohne Starallüren,' weiß er aus mehreren Begegnungen mit dem Brasilianer. Mit Alphornbläsern, Volksmusik und Jung-Bläsern wird der Fußball-Profi unterhalten. 'Nein, die langen Rohre kenne er nicht,' meint Roberto amüsiert über die Alphörner. Schließlich darf er sich der frühere Nationalspieler auch noch als Musiker versuchen: Und bringt ein paar Töne aus dem Alphorn. Berührungsängste kennt er nicht, der 28jährige, er plaudert mit den Fans über die Meisterschaftschancen ('ich glaube fest an den Titel'), über die verpasste Championsleague ('das ist abgehackt'), lässt sich bereitwillig fotografieren. Nach zweieinhalb Stunden ist der Zauber vorbei. Der Bayern-Star fährt wieder nach München zurück. Zurück in der Argenhalle bleiben beeindruckte Bayner-Anhänger. Nicht nur Florian und Michael sind sich einig: ' Den Nachmittag mit Zè Roberto werden wir nie vergessen.'