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Spenden am laufenden Meter

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Spenden am laufenden Meter

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    Hopferau (boni). - Meterware vermutet man eigentlich in Stoffgeschäften oder beim Raumausstatter. Doch auch in der Gemeinde Hopferau kann jeder meterweise sein Geld investieren - und zwar in die neue Mauer, die das renovierte und in neuem Glanz strahlende Schloss zu Hopferau umgibt. Für 175 Euro kann sozusagen eine Patenschaft für 100 Zentimeter der historischen Meterware übernommen werden. Rothenburg ob der Tauber war Ideengeber für die Hopferauer Spendenaktion. Dort spenden Bürger für jeden Meter einen Geldbetrag und werden dafür namentlich auf Tafeln als Sponsor verewigt. Diese Idee gefiel auch Peter Köpf, seines Zeichens Zweiter Bürgermeister der Gemeinde. Schließlich hat die umfangreiche Erneuerung der Schlossmauer den Hopferauer Gemeindesäckel um 300000 Euro belastet. Da sind Spenden willkommen. So läuft es auch in Hopferau, und zwar schon seit gut einem Jahr. 19 Meter hat Köpf bereits an den Mann und an die Frau gebracht, was der Vize-Bürgermeister schon als 'ersten Erfolg' bewertet. Sogar ein treues Gästepaar aus Hamburg hat sich beteiligt. Dennoch würde Köpf sich freuen, wenn bald noch mehr Namen entlang der Mauer in Natursteine eingemeiselt zu lesen wären. 'Auf den rund hundert Metern ist noch genug Platz', meint Köpf und fügt hinzu: 'So eine Spende hält für immer und ewig und ist an so einem historischen Ort eine einmalige Geschichte.'

    Drei Meter für die Landfrauen Bereits verewigt sind beispielsweise zwei Vereine. Die Hopferauer Landfrauen des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) haben sich 'ohne lange Diskussion' bereit erklärt, gleich drei Meter zu 'kaufen', erklärt die frühere Ortsbäuerin Pepi Brunner. 'Wir haben schon soviel außerhalb gespendet, dass wir diesmal das Geld in der Gemeinde lassen wollten', so die Bäuerin. Ähnlich spontan lief der Entschluss zu spenden auch im benachbarten Eisenberg. Allerdings spielte dabei auch die neckisch-freundschaftliche Beziehung beider Gemeinden eine Rolle, meint Silvia Müller vom Eisenberger Faschingsverein 'Kistenkramer'. 'Im Fasching schießen die Hopferauer oft auf uns und nennen die Burgruinen ,Steinhaufen\'', erzählt Müller lachend. Die Retourkutsche folgte heuer, als die 'Kistenkramer' scherzhaft die Spendenaktion als 'Ausverkauf Hopferaus' durch den Fasnachts-Kakao zogen. Doch die Versöhnung folgte auf dem Fuß: Auf der Bühne berichtete Müller von der Spende ihres Vereins - zur Freude des anwesenden Hopferauer Bürgermeisters Gregor Bayrhof. i Wer für einen oder mehrere Meter der Hopferauer Schlossmauer spenden will, kann sich bei der Gemeinde (Telefon 08364/1674) oder bei Peter Köpf (Telefon 984870) melden. Der Meter kostet 175 Euro, Spendenquittungen zur Vorlage beim Finanzamt werden ausgestellt.

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