Diesen Augenblick wird Michael Voss so schnell nicht mehr vergessen. Unter tosendem Applaus hat der Tischtennisspieler der Lindenberger Lebenshilfe das olympische Feuer auf dem Stadtplatz entzündet. "Das ist eine große Tradition. Ich bin stolz, dass ich ausgewählt worden bin", bekräftigte der 28-jährige Behindertensportler. Jetzt hofft er natürlich, dass er auch sportlich noch punkten kann: "Eine Medaille wäre ein Traum."
Es war eine stimmungsvolle Veranstaltung, die Organisator Dieter Wurm zusammen mit seinen Helfern gestern Abend auf dem Lindenberger Stadtplatz zum Auftakt des Bodensee-Cups 2009 der Special Olympics auf die Beine gestellt hatte. Die Bergstadt wollte sich schließlich von ihrer besten Seite zeigen, um die 100 Sportler aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz zu begrüßen.
Sehen und hören lassen konnten sich während der einstündigen Eröffnungsfeier die Musik der Sieber-Band des Gymnasiums und die Einlagen der Rope-Skipper des TSV Hergensweiler sowie der 25-köpfigen Tanzgruppe des Gymnasiums Lindenberg, die mit dem Jumpstyle einen trendigen Tanz präsentierten.
Regelrecht ergreifend wurde es, als die riesige Flagge der Special Olympics, die unter anderem von Skicross-Weltcupfahrerin Sarah Reisinger und Olympia-Turner Thomas Andergassen getragen wurde, am Rathaus gehisst wurde - und die Menschen auf dem gut gefüllten Lindenberger Stadtplatz mit dem Klatschen fast gar nicht mehr aufhören wollten. Als ganz besondere Überraschung formte zum Abschluss ein Feuerwerk noch die fünf olympischen Ringe.
"Die Special Olympics könnten ohne ehrenamtliche Helfer gar nicht existieren", sagte Ina Stein, Vorsitzende von Special Olympics Bayern.
Damit meinte sie auch die 70 Elftklässler des Gymnasiums, die sich drei Tage lang in verschiedenen Funktionen um die Behindertensportler kümmern - ob als Helfer bei der Eröffnungsfeier, Tischtennis-Schiedsrichter, Betreuer während der Wettkämpfe oder "Mädchen für alles", wie Schülersprecherin Tami Holderried aufzählte.
Die offizielle Eröffnungsformel sprachen gegen 20.30 Uhr schließlich gemeinsam Bürgermeister Johann Zeh ("Lindenberg ist bekannt als Sportstadt") und Landrat Elmar Stegmann, der auch als Schirmherr der Veranstaltung fungiert.