Hinterher sparen sie in Reihen der SPD nicht mit harschen Worten und Kritik. Von einem 'noch nie da gewesenen Vorgang' ist die Rede. Von einem 'Affront'. Stellvertretende Fraktionssprecherin Ilona Deckwerth wiederholt mehrmals, es sei 'sehr bedauerlich, wie das Ganze gelaufen ist'.
Auslöser für Ärger und Enttäuschung: Ihr eigener Mann hat im Kreistag eine Abstimmung gewonnen. Wolfgang Hannig, SPD-Fraktionssprecher aus Marktoberdorf und Zweiter Bürgermeister der Stadt, ist zum stellvertretenden Landrat gewählt worden. Hannig ist Nachfolger des im September verstorbenen Dr. Hermann Seiderer.
Ein noch nie da gewesener Vorgang. Die Worte von SPD-Kreisrat Dr. Paul Wengert beschreiben treffend, was sich Freitagfrüh im Kreistag abspielt. Die CSU schlägt einen SPD-Mann als Kandidaten vor. Der wird dann auch gewählt – aber ohne eine einzige Stimme aus seiner eigenen Fraktion. Die SPD gibt sich ob des Kandidaten überrascht. Sie hatte sich mit Freien Wählern, Grünen und ÖDP nämlich auf einen gemeinsamen Kandidaten aus Reihen der Freien Wähler geeinigt, den früheren Seeger Bürgermeister Manfred Rinderle. Daher keine SPD-Stimmen für den SPD-Mann.
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