Roßhaupten (pm). - Gar nicht so schlecht stehen nach Ansicht des Postsprechers der SPD-Bundestagsfraktion, Klaus Barthel, die Aussichten, dass Roßhaupten sein Postamt behalten kann. Wenn sich kein Agenturnehmer findet, so Barthel, ist die Post in Orten über 2000 Einwohnern verpflichtet, eine eigene Postfiliale zu betreiben. Nach Ansicht der anwesenden Bürger von Roßhaupten ist derzeit kein Agenturnehmer in Sicht. Der Bundestagsabgeordnete wies auf die Postuniversaldienstleistungsverordnung hin. Darin gibt es genaue Regelungen für die Post, wo zum Beispiel eine Filiale betrieben werden muss oder aber auch, welcher Weg dem Postkunden zum nächsten Briefkasten zugemutet werden kann. Er warnte die Gemeinden davor, Postagenturen in Eigenregie zu übernehmen, da dies in der Regel Mehrkosten von jährlich zirka 10000 Euro verursachen würde. Gerade größere Gemeinden sollten die Post nicht aus ihrer Pflicht entlassen und ihre Ansprüche notfalls über den Regulierungsrat für Post und Telekommunikation durchsetzen.
' ein Stück Lebensqualität' Die SPD-Landtagskandidatin Ilona Deckwerth, die bereits selbst einmal bei der Post gearbeitet hat, bedauerte die Rückzugspolitik der Post. 'Insbesondere dem Land wird dadurch ein Stück Lebensqualität genommen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Lebensbedingungen zwischen Stadt und Land nicht noch weiter auseinanderdriften. Es ist Aufgabe von uns als Politiker, nicht nur darauf zu achten, dass die Post ihre gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Sondern wir müssen auch langfristig dafür sorgen, dass Einrichtungen der Daseinsvorsorge nicht nur unter Kostengesichtspunkten gesehen werden.' In der anschließenden Diskussion wurde immer wieder zum Ausdruck gebracht, wie wichtig der Erhalt der Postfiliale für Roßhaupten sei.