Von Martha Hänsler|Unterallgäu/OsnabrückBegeistert kehrten 42 Katholiken aus dem Unterallgäu - Kinder, Jugendliche und Erwachsene - am Sonntag vom 97. Katholikentag aus Osnabrück zurück.
Passend zum Motto des 97. Katholikentages 'Du führst uns ins Weite' hatte sich die Gruppe auf den Weg gemacht. Und zog hinterher eine positive Bilanz. Angetan zeigte sich etwa Bettina Haug aus Türkheim von der Bundeskanzlerin: 'Angela Merkel ist zu uns ins Jugendzentrum gekommen, um es mit Bischof Bode zu eröffnen.' Die Jugend habe es heute nicht leicht, sie habe viele Angebote und müsse sich ständig entscheiden. Sie selber nehme Gottes Hilfe in Anspruch bei den vielen Entscheidungen, die sie zu treffen habe, erinnert sich Haug an die Worte der Kanzlerin. Im Jugendzentrum gab es - wie auch auf dem übrigen Katholikentag - ein vielfältiges Angebot. Spaß, Musik, Entspannung, Diskussionen, Informationen und Gottesdienste: breit war die Palette, schwärmen die 14- bis 22-jährigen Jugendlichen aus dem Unterallgäu. 'Super viel Spaß hat mir 'Bungee-run' gemacht, stellt Sebastian Fassbender aus Apfeltrach fest. 'Nur wenig Zeit zum Schlafen nahmen wir uns, das können wir jetzt wieder nachholen, dort hätten wir ansonsten viel verpasst', lautet das Fazit. Die elfjährige Regina Escher, die sich mit Bruder und Eltern viel im Familienzentrum aufhielt, erinnert sich an ein tolles Theater mit dem Titel 'Kinder mischen mit'. Es sei beeindruckend gewesen, 'wie familienfreundlich die Veranstaltungen waren, freut sich eine Mutter. 'Wir besuchten total schöne Gottesdienste, da mussten wir zeitig hin, da die Kirchen später überfüllt und sogar geschlossen wurden. Zuhause ist leider immer genügend Platz in der Kirche', gesteht sie.
Konzerte 'einfach genial'
'Einfach genial' seien auch die Open-Air-Konzerte von 'Culcha Candela' gewesen ('die wir sonst im MP3-Player hören) oder von den 'Wise Guys', die nach ihrem Konzert zum 50. Geburtstag von Misereor mit allen 12 000 Gästen das irische Segenslied sangen. Das jedenfalls meinten die Heimkehrer hinterher übereinstimmend. Die Sprache verriet wohl eindeutig die Herkunft der Gruppe. Häufig wurden die Unterallgäuer darauf angesprochen und man staunte darüber, dass sie bis vom Süden Bayerns gekommen waren. So kam man oft mit Fremden ins Gespräch. Es sei wirkliche Weite spürbar gewesen, 'die aus der Enge des Dorfes führte und neue Gedanken, Einsichten und Erfahrungen im religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Sinne brachten'.
Die Unterallgäuer waren aber nicht nur Besucher, sondern auch Akteure in Osnabrück. So hatte Diakon Gerhard Rummel aus der Pfarreiengemeinschaft Türkheim, der die Fahrt in Zusammenarbeit mit der Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit leitete, mit Jugendlichen ein Szenenspiel einstudiert, das diese auf einer großen Bühne mitten in der Fußgängerzone vor einer großen Schar von Zuschauern aufführten. Den unfairen Kampf zwischen armen und reichen Ländern der Welt stellten sie als Boxkampf mit unfairen Regeln und parteiischem Schiedsrichter dar.
Nähere Informationen im Internet unter
www.katholikentag.de www.oekt.de