Die Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim hat im Jahr 2012 die Bezüge für Verwaltungsräte um 49 Prozent angehoben. 2011 erhielten die 15 Räte in Summe noch 120.000 Euro. Im Jahr 2013 wurden dann insgesamt 179.000 Euro bezahlt.
Die Sparkasse begründete dies mit deutlich gestiegenem Aufwand für die Gremiumsmitglieder wegen 'zunehmend regulatorischer Anforderungen'. Auch seien die Bezüge in den Jahren 2002 bis 2011 nicht erhöht worden.
Die aus 24 Mitgliedern bestehende Verbandsversammlung des 'Zweckverbands Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim' hat sich vor wenigen Tagen zu einer Sitzung getroffen. Bei dieser Zusammenkunft stand die Wahl des neuen Verwaltungsrats auf dem Programm. Sechs Personen wurden aus der Mitte der Verbandsversammlung zu Räten gewählt. Darüber hinaus wurde eine Vorschlagsliste für die drei Vertreter aus der freien Wirtschaft aufgestellt. iese Namen gehen an die Regierung von Schwaben. Das erfolgte laut Bernhard Fäustle von der heimischen Sparkasse gemäß einer gesetzlichen Bestimmung.
In den Verwaltungsrat wurden aus den Reihen der Kommunalpolitiker gewählt:
- Reinhold Bäßler, Freie Wähler (Landkreis Unterallgäu)
- Werner Birkle, CSU (Landkreis Unterallgäu)
- Werner Häring, SPD (Stadt Memmingen)
- Klaus Holetschek, CSU (Stadt Memmingen)
- Ulrich Pfanner (Landkreis Lindau)
- Karl Schober (Stadt Lindau)
Die Gesamtbezüge der Verwaltungsräte der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim werden jeweils im Jahresabschluss des Kreditinstituts offengelegt. Wie viel die einzelnen Mitglieder des Gremiums genau bekommen, sagt die Sparkasse allerdings nicht. Nur die Gesamtsumme wird bekannt gegeben – dazu ist das Unternehmen gesetzlich verpflichtet.
Vertreter aus der Wirtschaft
Dem Verwaltungsrat gehören auch sechs sogenannte geborene Mitglieder an. Sie müssen nicht eigens gewählt werden. Zu dieser Gruppe zählen die Landräte im Geschäftsgebiet der Sparkasse und der Oberbürgermeister der Stadt Memmingen ebenso wie der Vorstandsvorsitzende der Bank, Thomas Munding. Hinzu kommen noch drei von der Regierung von Schwaben zu bestimmende Vertreter der freien Wirtschaft.
Hinsichtlich der Aufwandsentschädigung für Verwaltungsräte bayerischer Sparkassen existieren Richtlinien, die vom Sparkassenverband mit dem Innenministerium abgestimmt wurden, heißt es vonseiten der heimischen Sparkasse. Die Sätze seien in den vergangenen Jahren mehrfach angehoben worden.
Rein rechnerisch kommt jeder Verwaltungsrat der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim bei 179.000 Euro Jahresbudget auf knapp 1.000 Euro im Monat. Üblicherweise tritt das Gremium im Jahr sechsmal zusammen.
'Deutlich unter Höchstbeträgen'
Die Einhaltung der Richtlinien wird von der Sparkassenaufsicht überwacht. 'Mit der Gesamtvergütung der 15 Verwaltungsräte von in Summe 179.000 Euro für das Jahr 2013 liegen wir deutlich unter den möglichen Höchstbeträgen für eine Sparkasse unserer Größenordnung', erläutert Bernhard Fäustle.