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Spannende Schatzsuche mit Satellitenhilfe

Oberallgäu

Spannende Schatzsuche mit Satellitenhilfe

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    Die letzten Meter vor dem Ziel hat der siebenjährige Elias keine rechte Lust mehr am Laufen. Doch beim Versteck des "Schatzes" ist der Kleine wieder hellwach. "Unter dem großen Stein, hinter dem kleinen" - was mag der Hinweis nur bedeuten? Einige Minuten später sind er, Schwester Julia (12) und Papa Lars fündig. Stolz halten sie den kleinen Kolben in die Höhe, in dem sich ein Logbuch und ein Stift finden. Jetzt rasch den Namenseintrag in die Reihe der Finder, dann alles wieder versteckt und es geht heim zum Abendessen.

    90000 Verstecke in Deutschland

    "Geocaching" nennt sich die moderne Form der Schnitzeljagd, die Schatzsucher mit Satelliten-Unterstützung und Navigationsgeräten (GPS) durch Stadt und Land führt. Unzählige solche Verstecke (caches) sind angelegt - allein in Deutschland knapp 90000, weltweit das Zehnfache. Über das Internet oder im Austausch mit Gleichgesinnten erhalten die Schatzsucher Tipps für interessante Routen. Manche erfordern kilometerlange Wanderungen, andere sind kurze Ausflüge zu besonders sehenswerten Orten. Ein Grund, warum das Hobby auch viele Urlauber im Allgäu schätzen.

    Nicht immer sind die Verstecke freilich leicht zu finden. "Am Anfang haben wir uns die Zähne ausgebissen", erinnert sich Lars Evdokiyos aus Obermaiselstein. Denn auf dem Weg zum Ziel sind oft nicht nur allerlei Rätsel zu lösen, sondern manchmal sind auch die "Schätze" sehr klein. Lange musste die Familie beispielsweise suchen, bis sie an einem Ort mit Viehtränke, Brunnen und Stadel ein Objekt in Fingerhutgröße fand. Doch darin standen die Ziel-Koordinaten

    Für Kinder sind freilich größere Schätze reizvoll, in denen etwas zum Tauschen liegt. Das kann Lego, ein Glücksstein, ein Spielzeugauto oder ein Schlüsselanhänger sein. Wichtig ist nur, dass man was anderes hineinlegt. Und ebenfalls wichtig bei der Sache: Man muss feste aufpassen, dass einen nicht "Muggels" beim Heben des Schatzes beobachten.

    Der Begriff aus den Harry-Potter-Büchern steht hier für unwissende Menschen, die Geocaching (noch) nicht kennen. Es besteht ja immer die Gefahr, dass "Caches" zufällig gefunden und versehentlich oder gar mutwillig zerstört werden.

    Am Söllereck ausprobiert

    Doch wie kommt man überhaupt auf so etwas? Lars Evdokiyos und seine Frau Angela hatten die GPS-Schatzsuche am Söllereck ausprobiert, wo die Bahn die nötigen Navigationsgeräte für eine Suche am Berg verleiht. Inzwischen gehen die Obermaiselsteiner überall auf Tour; 18 richtige "Caches" haben sie schon geknackt. Dabei hilft das GPS in Papas Handy. Nebenbei ist es eine gute Möglichkeit, Kindern mehr Freude am Radeln oder Wandern zu geben. Lars Evdokiyos gibt aber auch schmunzelnd zu: "Ich glaube, meiner Frau und mir macht es mehr Spaß.

    " Und Tochter Julia ergänzt keck: "Wir Kinder gehen nur aus Mitleid mit." Klar ist der Fall für Elias: Er sucht am liebsten, wenn man nicht weit laufen muss

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