Riester würdigt Engagement für den Christkindlmarkt Eröffnung am Samstag Kaufbeuren (rod). Ein dickes Lob für das Engagement der Veranstalter spendete Arbeitsminister Walter Riester bei der Eröffnung des Christkindlmarktes. Allerdings kam dieses Lob nur per Faxmitteilung. Der Schirmherr war in Berlin und kümmerte sich um den Rettungsplan für die Holzmann AG.
Eigentlich hatte Riester am Wochenende seine Heimatstadt besuchen wollen. Auf dem Programm stand ein Besuch bei seiner Mutter und die Eröffnung des Christkindlmarktes, für den er die Schirmherrschaft übernommen hatte. Doch politische Zwänge verhinderten dies. Der Arbeitsminister hatte Gespräche über die Rettung des Bauriesen Holzmann zu führen, erzählte Dr. Helmut Simon. Der Vorsitzende des Marktvereins konnte deshalb nur die Grußworte des Schirmherrn verlesen.
Erlös für die Lebenshilfe
Dieser begrüßte die Initiative des Marktvereins, seit 15 Jahren einen Markt für soziale Zwecke auf die Beine zu stellen. Als Sozialminister freue er sich, dass mit solchem Engagement die öffentlichen Kassen entlastet werden. Immerhin nahm der Markt in den vergangenen Jahren über 150 000 Mark zugunsten der Lebenshilfe ein. Den Marktleuten wünschte Riester gute Geschäfte und den Organisatoren und Besuchern 'genügend, aber nicht zu viel Schnee'.
Neben OB Andreas Knie und Frau Ulrike waren zahlreiche Stadträte und Vertreter des öffentlichen Lebens auf den Kirchplatz gekommen. Stark vertreten war auch die technische Schule der Luftwaffe. Die Soldaten engagieren sich in ihrer Freizeit als Helfer und haben dieses Jahr eine eigene Gulaschkanone aufgestellt. Für sie und die zahlreichen anderen Besucher spielte ein Ensemble der Stadtkapelle weihnachtliche Weisen.
Während aus den Buden bereits der Duft von Glühwein, Bratwürsten und Süßigkeiten über den Kirchplatz wehte, hoffte Simon, dass die Besucher ein wenig vorweihnachtliche Stimmung mit nach Hause nehmen. Um dies zu unterstreichen hatten er und alle Mitarbeiter des Christkindlmarktes rote Weihnachtsmannmützen aufgesetzt. Allerdings gab es neben diesen 'falschen' auch einen richtigen Nikolaus. Der heilige Mann mit Bischofsstab und Mitra, dargestellt von Josef Sageder, machte vor allem bei den kleinen Besuchern mächtigen Eindruck. Wegen seines wallenden weißen Bartes werde er auch in Zivil oft als Nikolaus angesprochen, erzählte er der AZ.
Begrüßt wurden die Besucher nicht nur vom Nikolaus, sondern auch von einem sprechenden Baum. Hinter der Verkleidung steckte Sandra Ammersinn. Sie las ein Gedicht vor, das Martha Kormann im Allgäuer Dialekt über den Markt geschrieben hat. Darin macht die Autorin einen poetischen Rundgang über die Budenstadt am Kirchplatz erzählt von den vielen lockenden Angeboten. Von Weihnachtsschmuck und Holzspielzeug, Kerzen und Töpferwaren, Plätzchen und eine ganze Menge Kunsthandwerk. Und natürlich vom großen Weihnachtskalender, an dessen Türchen keiner vorbeigehen kann.
Die Autorin Martha Kormann ist selbst ein Teil des Marktes. Sie stand in einer der Buden, um ihr Büchlein zu verkaufen und freute sich, dass der Verein ihr Gedicht für die Eröffnung ausgewählt hat.
Christkindlmarkt heute
Am heutigen Montag spielt auf dem Kirchplatz um 17 Uhr die Musikkapelle Harmonie Oberbeuren. Der Markt ist geöffnet von 14.30 bis 19.30 Uhr.