Die Coronakrise: Sie erwischt nicht nur Arbeitnehmer und Selbständige. Auch Schulabgänger können momentan ihre Träume eventuell nicht so umsetzen, wie sie es vorhatten. Das Praktikumsjahr im Ausland? Schwierig. Studieren in den USA? Gerade jetzt vielleicht nicht so empfehlenswert. Wie wäre es als Bufdi (Bundesfreiwilligendienst) im Allgäu? Oder einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)?
Bei Kolping: Keine Bewerber
Soziale Einrichtungen kämpfen um Schulabgänger. Beispielsweise die Situation bei der Kolping-Akademie Kaufbeuren: Momentan keine Bewerbungen. Ab September gibt es zwei FSJ-Stellen, die momentan noch nicht besetzt sind. Teilnehmer bekommt Kolping über den Paritätischen Wohlfahrtsverband, der allerdings zurzeit keine Budfis und FSJ-ler vermitteln kann. Es sind keine Bewerberinnen und Bewerber da. Die Kolping-Akademie stellt dies vor große Probleme: "Im laufenden Jahr fehlen Fahrdienste, pädagogische Begleiter, Aufsicht in den Werkstätten", sagt Leiterin Kirsten Kotter gegenüberall-in.de.
Umfangreiche Einblicke statt "nur" Fahrdienste
Kotter findet das auch für die Jugendlichen selbst sehr schade. Das Angebot bei Kolping sei "sehr umfangreich mit Einblicken in den Sozialen Beruf, bei dem man alles mitmachen darf, anstatt nur Fahrdienste zu leisten." Weitere Möglichkeit bei Kolping: Im Anschluss an den freiwilligen Dienst im FSJ oder als Bufdi das Duale Studium bei Kolping zu starten.
Lebenshilfe: Mindestens 15 Freiwillige fehlen
Ähnlich geht es anderen sozialen Einrichtungen im Ostallgäu, zum Beispiel dem Bayerischen Roten Kreuz oder der Lebenshilfe. Johanna Zwick von der Lebenshilfe Ostallgäu appelliert in derAllgäuer Zeitung: "Uns fehlen in unseren 20 Einrichtungen für Herbst mindestens 15 freiwillige Zweitkräfte. FSJ-ler, Bufdis, Heilerziehungspfleger oder Erzieher im Anerkennungsjahr." Also: Coronakrise nutzen, in sozialen Einrichtungen im Allgäu andere unterstützen als Bufdi oder im FSJ.