Füssen | cl | Der Zustand der Kneippwiese in Bad Faulenbach ärgert den Kneippverein: 'Seit die früher die Wiese umgebende Hecke zum Teil weg ist, wird das Gelände zunehmend mit Hundekot verunreinigt', ärgerte sich Beisitzerin Reinhilde Weith bei der Jahresversammlung. Vorsitzender Manfred Wagner will in dieser Angelegenheit bei der Stadt vorstellig werden - und dürfte beim designierten Bürgermeister Paul Iacob offene Türen einrennen. 'Das einstige Schmuckkästchen Füssen ist schlampig geworden. Ich richte meinen Appell an die Bevölkerung mitzuhelfen, dass es so hergerichtet wird, dass es wieder als Perle des Allgäus leuchtet', sagte er beim Treffen der Kneippianer.
'Beschämend und blamabel'
Nicht nur der Hundekot auf der Kneippwiese nervt Reinhilde Weith: Zudem sei dieser Ort der Ruhe beschämend verschandelt worden, besonders seit dieser mit einem Pavillon eigentlich 'aufgewertet' werden sollte. 'Dies sollte eigentlich ein abgeschlossenes Terrain für Kneippianer sein, aber wie es dort momentan aussieht, ist beschämend und blamabel für einen Kneippkurort', fügte sie hinzu. Es sehe dort eher aus wie ein Asyl für Penner. Manfred Wagner appellierte an die Verantwortlichen für diese Anlage und an die Interessengemeinschaft Bad Faulenbach, an einem Strang zu ziehen, um Verbesserungen herbeizuführen.
Ansonsten läuft es beim Kneippverein reibungslos. Die Lehren des Wörishofener Gesundheitspfarrers Sebastian Kneipp haben wie vor 100 Jahren nichts an ihrer Aktualität verloren. Dies wurde bei der Jahresversammlung deutlich, da sich viele Veranstaltungen im abgelaufenen Jahr um Kneipps Gesundheitsvorgaben drehten. Die verschiedenen Vorträge reichten vom Thema 'Schüssler Salz' über die 'zeitgemäße Ausdeutung der Kneippschen Philosophie' bis hin zur Aktion 'Leichter Leben in Deutschland' mit Seminaren zu den Themen Ernährungsumstellung und Bewegung sowie Einkaufstipps. Gerade mit dieser Aktion liegen die Kneippianer voll im Trend, stellte Wagner fest.
Im Rahmen der Eröffnungsfeier des 'Tals der Sinne' in Bad Faulenbach wurde der Kneipp-Kräutergarten neu angelegt und vergrößert. Unterstützt werden sollen auch in diesem Jahr die Feierlichkeiten zu 70 Jahren Kneippkurort Füssen sowie 50 Jahre Bad Faulenbach im September.
In seinem Grußwort stellte der künftige Bürgermeister Iacob fest, dass es höchste Zeit sei, die Lechstadt wieder auf ein vernünftiges Niveau zu bringen. Die Bevölkerung solle mithelfen, dass Füssen wieder als Perle des Allgäus leuchten könne. 'Dazu sind viele Mosaiksteine und vielleicht auch die eine oder andere rigorose beziehungsweise unpopuläre Maßnahme notwendig', so Iacob. Er appellierte auch an die Kneippianer, sich bei der Verbesserung des Images von Füssen mit einzubringen.
Seit 50 Jahren Ausflugsfahrten
Zum Abschluss berichtete Cilly Kahle über 50 Jahre Ausflüge des Kneippvereins Füssen. Spannend und mit vielen Anekdoten gespickt, schilderte sie die ein oder andere Begebenheit auf den Fahrten innerhalb Deutschlands, nach Südtirol, ins Burgenland, nach Ungarn, Rom und natürlich Palestrina und bekam viel Beifall, rief sie doch so manches in die Erinnerungen der Mitglieder zurück.