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Sonnenalp-Chef Michael Fässler diskutiert mit Fachoberschülern in Sonthofen

Berufsoffensive

Sonnenalp-Chef Michael Fässler diskutiert mit Fachoberschülern in Sonthofen

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    Sonnenalp-Chef Michael Fässler diskutiert mit Fachoberschülern in Sonthofen
    Sonnenalp-Chef Michael Fässler diskutiert mit Fachoberschülern in Sonthofen Foto: mathias wild

    Egal ob Studium oder mit einer Ausbildung der Soforteinstieg in die Praxis - im Tourismus kommen motivierte junge Menschen auf beiden Wegen gleich schnell ans Ziel. Die Ansicht vertrat Michael Fässler, Chef des Hotels Sonnenalp (Ofterschwang), bei einem Besuch an der Fachoberschule. Dort diskutierte er mit Elftklässern im Rahmen der "Berufsoffensive Allgäu", einer von unserer Zeitung unterstützten Aktion zur Berufsfindung.

    Die Schüler müssten selbst entscheiden, ob sie leichter aus Büchern lernen und deshalb studieren wollen oder ob sie eher der praxisorientierte Typ sind. Wobei Fässler mit einer Vorstellung aufräumte: Auch nach dem Studium fange ein Absolvent nicht gleich mit tollem Gehalt an, sondern müsse einen Betrieb erst von unten kennenlernen und sehen, wie die Dinge laufen. Wer aber motiviert sei, komme schnell hoch. Wie weit, hänge von einem selbst ab.

    Viele Fragen hatten die Schüler, bei denen es nicht nur ums Gehalt ging, sondern überhaupt um die Arbeitsmöglichkeiten. Und die sind vielfältig, erst recht in einem Hotel wie der Sonnenalp (Fässler: "wie eine kleine Stadt").

    Bei 500 Mitarbeitern gibt es neben typischen Hotelabteilungen wie Küche, Service oder Wellness beispielsweise auch Einzelhandel, Marketing, Haustechnik, Gärtnerei, Reit-/Skischule und einen Kindergarten. Entsprechend bunt die Ausbildungsmöglichkeiten, etwa als Koch, Kaufmann oder Pferdewirtin.

    Für Fässler ist der Tourismus als Branche mit weiterem Wachstumspotenzial reizvoll. "In dem Beruf steht einem die Welt offen." Doch das könne man nur als junger Mensch, vor der Familienphase, nutzen. Wer sich dafür interessiere, müsse jetzt Gas geben und die Welt kennenlernen. Fässler selbst hatte mit 15 Jahren erstmals in Irland gekellnert und war danach in verschiedensten Ländern tätig.

    Nachteil als Vorteil

    Wichtiges Thema waren auch die Arbeitszeiten, die Sorge, seine Freunde nicht mehr treffen zu können. Doch zum einen, so Fässler, gebe es ganz viele Berufe, in denen nicht nur unter der Woche von 8 bis 17 Uhr gearbeitet wird. Zum anderen sei der Nachteil der Arbeitszeit in der Hotellerie zugleich ein Vorteil: "Da können sie unter der Woche vormittags zum Skifahren, während die anderen am Wochenende in der Schlange stehen." Zudem: "Sie haben später ganz andere Freundeskreise" - egal ob man bei Bosch im Schichtbetrieb arbeite, in der Gastronomie oder anderswo.

    Das Allgäu sei die erfolgreichste Tourismusregion Deutschlands, betonte der Hotelier und unterstrich die Bedeutung, diese Marke in der Region auch gemeinsam zu vermarkten. Recht gab er einer Schülerin, die auf das Problem der vielen Senioren ("die Gäste sterben weg") hinwies. Das Problem der Überalterung sei da, weil man in der Region zu lange geschlafen und nichts für junge Menschen geschaffen habe. Die bekomme man nun nicht von heute auf morgen zurück, auch wenn es mittlerweile einige interessante Angebote für die Jugend gebe.

    Beispiel in Langenwang

    Als ein wichtiges Beispiel nannte er da das Explorer-Hotel in Langenwang. Dort könnten junge Menschen für kleines Geld Urlaub machen. "Aber die haben auch irgendwann tolle Jobs und mehr Geld zum Ausgeben." Bei der Frage, was ein günstiges Hotel ist, zeigte sich freilich auch, dass da mancher Schüler etwas andere Vorstellungen hat als ein Fünf-Sterne-Hotelier.

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