Sommerzeit ist Wespenzeit. Von Zucker und Fleisch angelockt, können einem die Insekten ganz schön auf die Nerven gehen. Dabei sorgen nur zwei Wespen-Arten für den Ruf der Insekten: die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der Bund Naturschutz (BN) geben Tipps für den sicheren Umgang mit den Tieren.
Mit Sprühflasche gegen die Plagegeister
"Um keine Wespen anzulocken kann man Speisen abdecken, süße Getränke verschließen und auf stark parfümierte Körperpflegeprodukte verzichten", erklärt BUND-Naturschutzexperte Magnus Wessel. Außerdem sollte man Essensreste schnell wegräumen. Eine wirksame Methode um Zwischenfälle mit Wespen zu vermeiden ist es, das Insekt mit zerstäubtem Wasser zu besprühen. Dafür benötigt man nur eine Sprühflasche. Waschen Sie die Sprühflasche gut aus, denn Rückstände von Fensterreiniger oder anderen reizenden Flüssigkeiten können den Insekten ernsthaft schaden. Danach füllen Sie die Flasche mit Wasser. Es reicht aus, ein paar Sprühstöße auf die Wespe abzugeben. Die Wespe denkt, es finge an zu regnen und wird zurück in ihr Nest flüchten. Hilft auch das nicht, dann heißt es Ruhe bewahren.
Um-sich-Schlagen ist kontraproduktiv
"Um-sich-Schlagen ist äußerst kontraproduktiv", meint Wessel. Denn die Tiere nehmen unsere Angst wahr und Angstschweiß versetzt sie in Alarmbereitschaft. Auch Wegpusten hilft nicht weiter. Es zeigt sich, dass das ausgeatmete CO2 Wespen aggressiver macht.
Wespen: Ein kurzes, aber nützliches Leben
Weil Wespen keinen Honig oder Wachs produzieren, wird ihnen die Nützlichkeit oft aberkannt. Als Insektenjäger sind Wespen jedoch wertvolle Schädlingsbekämpfer und sind selbst Glieder in der Nahrungskette. Laut BN frisst ein kleiner Wespenstaat täglich bis zu 3.000 Fliegen, Mücken, Raupen, Motten, Spinnen und andere Kleintiere. Auch gibt es eine Reihe von Pflanzen, die von Wespen befruchtet werden, zum Beispiel der Knotige Braunwurz und die Schneebeere. Wespen leben nur einen Sommer lang. Im Herbst verlassen sie ihr kunstvoll aus kleingekautem Holz und Speichel gebautes Nest und sterben. Nur die jungen Königinnen suchen sich eine geschützte Unterkunft, um im folgenden Jahr einen neuen Wespenstaat zu gründen.
Wespenstiche: Schmerzhaft, ohne Allergien aber ungefährlich
Im Gegensatz zur Honigbiene können Wespen mehrfach zustechen. Sie sind zwar schmerzhaft, bei Menschen ohne Allergien in der Regel aber ungefährlich. Auch tote Wespen können stechen. Solange die Leichenstarre noch nicht eingetreten ist, können Berührungen Nervenreflexe auslösen, die das letzte Gift aus dem Stachel pressen. Bei Stichen in Mund oder Hals ist jedoch wegen Erstickungsgefahr sofort ärztliche Hilfe zu rufen! Bei bekannter Allergie sollten Sie sich vor Beginn der Flugsaison von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten lassen.Übrigens: Auch Hornissen zählen zu den Wespen. Sie können einem Picknick aber nur wenig abgewinnen. Lassen sie sich doch einmal dabei blicken, so sind sie wohl auf der Jagd nach einer Deutschen oder Gemeinen Wespe.
Was Sie über Hornissen wissen sollten