Beim Viehscheid in Stiefenhofen war das ganze Dorf vom Geläut der Kuhglocken erfüllt: Insgesamt 70 Rinder kehrten gestern von der Hofalpe (Trabers-Gschwend) ins Tal zurück. Vieh von neun Landwirten
Die Bauern trieben ihr Vieh durch Stiefenhofen zu einem Bauernhof. Auf einem großen Feld fand dann der eigentliche Viehscheid statt. Hier wurde die Herde getrennt, die Tiere kamen zu ihren Besitzern, die sie anschließend in die heimatlichen Ställe brachten. Neun Landwirte bilden die Weidegenossenschaft Stiefenhofen. Sie beschicken die Alpe mit ihrem Vieh.
In diesem Jahr gab es allerdings kein Kranzrind zu sehen: "Ein Tier ist im Sommer abgestürzt", erzählte Rainer Pfanner, Aufsichtsratsvorsitzender der Weidegenossenschaft Stiefenhofen. Der Alpabtrieb ging laut Pfanner reibungslos vonstatten.
Auf ihrem Weg durch Stiefenhofen führte ein Traktor die Kuhherde an mit einem Protestschild: "Soll diese Tradition sterben? Keine Bauern: Kein Vieh!" Die Genossenschaft habe sich dazu entschieden, auch beim Viehscheid auf die aktuellen Probleme in der Landwirtschaft aufmerksam zu machen, so Rainer Pfanner.
Höhepunkt der Saison
Der Stiefenhofener Landwirt kann sich allerdings nicht vorstellen, dass diese Tradition in nächster Zeit im Zuge des Milchstreiks abgesagt wird. "Gerade der Hirte, der die Hofalpe bewirtschaftet, hängt emotional am Viehscheid", erklärt Rainer Pfanner. Für diesen sei der Alpabtrieb der Höhepunkt der Saison.