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Söllereckbahn halbes Jahrhundert alt

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Söllereckbahn halbes Jahrhundert alt

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    Geburtsstunde der Trägergesellschaft schlug am 14. Januar 1950 - Bahnbau eine Pionierleistun Von Peter Schwarz Oberstdorf . Die Geburtsstunde der Bergbahn am Söllereck bei Oberstdorf schlugheute, Freitag, vor 50 Jahren. Neun Aktionäre hatten am 14. Januar1950 die Oberstdorfer Sesselbahn AG als Trägergesellschaft aus der Taufe gehoben. Nur ein halbes Jahr später drehte die Doppelsesselbahnmit der für damalige Zeiten hypermodernen Technik erstmals ihre Runden. Vor drei Jahren ist die gerade den Oberstdorfern ans Herzgewachsene Familienbahn mit den charakteristischen Quersitzen durcheine zeitgemäße Sechser-Kabinenbahn ersetzt worden. Bahn-Erbauer Carry Groß, Gustl Seeweg, Hermann Schallhammer und Ernst Merkel - so hießen die wichtigsten Wegbereiter dieses völlig neuen Sesselbahn-Typs in Deutschland, der bald darauf wegen seinergenialen Konstruktion als Pionierbahn Vorbild für weitere Seilbahnbauten wurde. Im Allgäu gab es 1950 neben der Söllereckbahnnur noch die Nebelhorn-Kabinenbahn, die aber zu dieser Zeit bereitsvöllig überlastet war. Heinz Bäuerlein, viele Jahre Vorstand der Nebelhornbahn und nach der Pensionierung im Unruhestand als Chef derfür die Söllereckbahn zuständigen Kur- und Verkehrsbetriebe AG, hatdie Geschichte der Söllereckbahn ausgegraben. Das Skigebiet am Schönblick (man musste halt zu Fuß aufsteigen) warschon vor dem Zweiten Weltkrieg das Ausflugsziel der Oberstdorfer im Winter und im Sommer gewesen. So kam man, nachdem die gröbsten Kriegsfolgen überstanden waren, schon 1949 darauf, mit einer Seilbahnam Söllereck eine Erfolg versprechende Marktlücke zu schließen unddem Tourismus Auftrieb zu geben. Es fehlte am Geld Nur am Geld fehlte es.

    Die Begründer der Sesselbahn AG konnten erstnach einer kräftigen Finanzspritze der Nebelhornbahn und Sachleistungen von weiteren 14 Aktionären den Kraftakt von letztlicheiner knappen halben Million für die Sesselbahn bewältigen. Zwar hates im Lauf der 47 Jahre Bahnbetrieb immer wieder bauliche Ergänzungenund Weiterentwicklungen gegeben. Doch das Erscheinungsbild der Quersitzer-Aufstiegshilfe blieb über all die Jahre bis 1997 das Gleiche. Als schließlich die neue Kabinenbahn am Söllereck gebautwurde (zusammen mit einer Beschneiungsanlage Kosten von 10 Millionen Mark), holten sich viele Oberstdorfer die versteigerten überdachten Doppelsitzer als Souvenir nach Hause. 30 Jahre lang hatte Helmut Noisinger als Betriebsleiter am Schönblick das Bild der Schönblick-Bahn geprägt, die zuletzt eine Beförderungskapazität vonmaximal 540 Personen in der Stunde aufwies. Die Kur- und Verkehrsbetriebe AG, die quasi die Rechtsnachfolge dereinstigen Sesselbahn-Gesellschaft angetreten hat und wo seit 1968 die Marktgemeinde die Aktienmehrheit neben dem örtlichen Verschönerungsverein hat, nahm 1997 die heutige moderne Kabinenbahn in Angriff. Eine Investition, die sich gelohnt hat, wie Söllereckbahn-Chef Bäuerlein festhält. Wir haben sehr erfreuliche Zahlen für die Saison 1999/2000, beschreibt er die gegenwärtige Situation, nachdem der schneereiche Winter des vergangenen Jahres den Vorstand schon wohlgestimmt hatte. Bäuerlein auch mit Blick auf dendazugehörigen Höllwieslift: Es läuft hervorragend. Der Vorstand der Kur AG reiht die Söllereckbahn insgesamt als würdiges undinteressantes Angebot in das Tourismus-Geflecht der großen Oberstdorfer Bergbahnen ein. Denn auch die Vorläuferbahn hat in dennahezu fünf Jahrzehnten ihrer Existenz viele Millionen Skifahrer und Wanderer sicher und unfallfrei befördert . Das Wagnis von 1950 - zu einer Zeit, als die Sicherheitsvorschriftenfür solche Bergbahnen erst noch entwickelt werden mussten - hat sichfür die Oberstdorfer Pioniere ausgezahlt. Denn nach der Betriebseröffnung am 23. Juli 1950 und einer allerdings missglückten Startphase wurde laut Bäuerlein bereits 1952 der erste Gewinneingefahren und 1953 die erste Dividende ausgeschüttet. Da hatten dannauch die vielen Handwerker etwas davon, die ihre Hand- und Spanndienste sozusagen als Naturalien in die Gesellschafteingespeist ha

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