Trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie hat es im letzten Sommer viele Besucher ins Allgäu und die Allgäuer Alpen gezogen. Das hatte für die Natur und die Landschaft zum Teil negative Folgen. Die Oberallgäuer Kreistags-Fraktionen der Freien Wähler und Bündnis 90/Die Grünen haben zum Thema Besucherlenkung einen gemeinsamen Antrag im Kreistag eingereicht. Zuspruch findet das ganze auch von der Oberallgäuer Landrätin Indra-Baier-Müller (Freie Wähler). Zusammen mit den beiden Akteuren, Naturpark Nagelfluhkette und dem Zentrum Naturerlebnis Alpin (ZNAlp) will man die Besucherlenkung im Landkreis Oberallgäu stabilisieren und eine gute Zukunft für den Landkreis Oberallgäu schaffen.
Naturpark Nagelfluhkette und Zentrum Naturerlebnis Alpin (ZNAlp)
"Dein Freiraum. Mein Lebensraum. Verantwortungsvoll in der Natur unterwegs": Mit diesem Slogan möchte der Naturpark Nagelfluhkette die Besucher des Naturparks informieren und dazu anhalten, sich naturverträglich und rücksichtsvoll in der Natur zu bewegen. Mit dem Knowhow des Naturparks Nagelfluhkette und der finanziellen Stütze des ZNAlps möchte man "zwei Dinge zusammenbringen, die zusammen gehören", so der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Philipp Prestel. Der Naturpark Nagelfluhkette hat sein Wissen in den letzten 12 Jahren erarbeitet. Mit diesem Wissen und der finanziellen Stützte des ZNAlp möchte man den Tourismus im Oberallgäu weiter entwickeln. Ziel sei es, den Menschen die Natur näher zu bringen und die Menschen zu sensibilisieren. Es sei nicht das Ziel, den Tourismus zu stoppen oder gar zu verbieten.
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Die Landrätin Indra Baier-Müller und die zwei Fraktionsvorsitzenden Philipp Prestel und Christina Mader sagen aber auch ganz klar, dass man beide Akteure aufrecht erhalten möchte und keinen der beiden zerstören.
Was will man in den Griff bekommen?
Massen an Autos und Parken im NaturschutzgebietÜberfüllte Parkplätze und Parken im Naturschutzgebiet will man in den Griff bekommen, und das nicht nur kurzfristig, sondern langfristig. Die Gunzesrieder Feuerwehr musste beispielsweise am 11. Januar, vor den neuen Corona-Verschärfungen,die Straße sperren, weil der Andrang zu groß war. WildcampenÜberall im Allgäu haben vergangenen Sommer Menschen in Naturschutzgebieten gezeltet und ihren Müll hinterlassen. So auch am Schrecksee, wo immer wieder Wanderer über Nacht bleiben. Das ist dort aber verboten. Verärgert waren in den vergangenen Jahren auch Alphirten, weil Müll an Hütten liegen blieb oder Holzpfosten im Lagerfeuer verbrannt wurden.
Wildzelten am Schrecksee kostet 400 Euro Bußgeld