Bereits in der Qualifikation des ATP-Challenger-Tennisturniers in Oberstaufen war das Niveau am Samstag und Sonntag "sehr gut", sagt Turnierdirektor Hans Hermann. Vorjahressieger Robin Vik gewann gestern sein Quali-Endspiel mit 6:2, 6:3 gegen den Italiener Francesco Piccari. Vik hat damit den Sprung ins Hauptfeld geschafft. Mit dabei in der ersten Runde, die heute Nachmittag um 13 Uhr beginnt, sind auch Cedrik-Marcel Stebe (Mühlacker), Marek Semjan (Slowakei) und Hans Podlipnik-Castillo (Chile).
Dennoch ist Hermann vorsichtig. Denn eine Prognose, ob Vik seinen Vorjahreserfolg wiederholen kann, sei bei den vielen Weltklassespielern, die in dieser Woche in Oberstaufen aufschlagen, nicht möglich. "Mein persönlicher Favorit ist Mischa Zverev", sagt der Turnier-Chef. Der Hamburger steht auf Rang 144 in der ATP-Rangliste.
Das Staufner Turnier ist diesmal so gut wie noch nie besetzt. Wie bereits berichtet, hat der Oberstaufen-Cup kurz vor dem Turnierstart ein weiteres Zugpferd bekommen: Tennisprofi Andreas Beck aus Ravensburg, die Nummer 79 der Weltrangliste, erhielt am Donnerstag die letzte freie Wildcard des Veranstalters und ist damit die Nummer zwei der Setzliste. Auf Rang eins steht mit Becks Davis-Cup-Teamkollege Simon Greul (Kornwestheim, 67) ein weiterer Tennisprofi aus Baden-Württemberg.
"Ich freue mich riesig, dass Andreas mich nach seinem Ausscheiden in Wimbledon angerufen hat. Es war gar keine Frage, dass er unsere Wildcard bekommt. Jetzt hoffen wir natürlich auf zusätzliche Fans aus und dem baden-württembergischen Allgäu", sagt Turnierdirektor Hermann. "Dass gleich zwei deutsche Davis-Cup-Spieler an der Spitze unseres Feldes stehen, das hatten wir noch nie." Beck war wie die meisten deutschen Tennisprofis in der zweiten Runde in Wimbledon ausgeschieden. Er hier dem Franzosen Julien Benneteau in fünf Sätzen mit 6:3, 2:6, 6:4, 6:7 und 3:6.
Gleich 15 Spieler rangieren unter den Top 200 der ATP-Weltrangliste. Der sogenannte "Cut" der Meldeliste liegt bei Platz 260 und ist damit so niedrig wie noch nie in der Geschichte des Turniers. Vorjahresfinalist Jan Minar aus Tschechien schaffte es als letzter Fixstarter ins Hauptfeld, Vorjahressieger Robin Vik (ebenfalls Tschechien) musste in die Qualifikation.
Die Allgäuer Tennisfans hoffen auf ein gutes Abschneiden der beiden Lokalmatadore Dieter Kindlmann (Blaichach, Turniersieger 2004/er spielt dam Dienstag) und Marcel Zimmermann (Kaufbeuren). Während Kindlmann mit seiner ATP-Platzierung 154 auf Rang acht der Setzliste ins Turnier geht, erhielt der Kaufbeurer Marcel Zimmermann eine Wildcard des Bayerischen Tennis-Verbandes (BTV) fürs Hauptfeld. Im Vorjahr gewannen Kindlmann und Zimmermann das Doppel in Oberstaufen.
Turnier mit 60000 Dollar dotiert
Mit dem österreichischen Davis-Cup-Spieler Stefan Koubek steht ein weiterer Publikumsmagnet im Feld. Der Kärntner ist als 123 der Weltrangliste an Nummer vier gesetzt. "Wir sind heuer wirklich so gut aufgestellt wie nie zuvor. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Dann erleben wir eines der tollsten Turniere, die es südlich von München je gegeben hat", freut sich Pressesprecher Ingo Jensen. Der Oberstaufen-Cup ist mit 60000 Dollar dotiert. 35000 Dollar werden als Preisgeld ausbezahlt und 25000 Dollar als Hospitality (freie Unterbringung und Verpflegung für Spieler und Offizielle) angerechnet. Der Sieger beim Oberstaufen-Cup im Einzel erhält ein Preisgeld von 4300 Euro und 80 Weltranglistenpunkte. "Allgäu-Sport/Hauptsport