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Skrupellose Hundehasser - Fälle von ausgelegten Giftködern häufen sich

Was steckt dahinter?

Skrupellose Hundehasser - Fälle von ausgelegten Giftködern häufen sich

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    Skrupellose Hundehasser - Fälle von ausgelegten Giftködern häufen sich
    Skrupellose Hundehasser - Fälle von ausgelegten Giftködern häufen sich

    Am Mittwoch haben ein oder mehrere Unbekannte erneut mit Schrauben manipulierte Wurststücke in Ulm und Wiblingen ausgelegt. Ein Hund musste im Anschluss operiert werden, überlebte den Angriff aber. Es war nicht der erste Vorfall dieser Art. Auch im Allgäu sind in den letzten Monaten immer wieder ähnliche Fälle gemeldetworden. Steckt ein Muster, beziehungsweise ein Serientäter dahinter? 

    Hündin "Malou" stirbt durch Giftköder

    Die ausgelegten Wurstköder wurden meistens mit Schrauben, Nadeln, Nägeln oder Rasierklingen manipuliert. Ziel der Hundehasser ist es dabei, dass die Tiere die Köder fressen und sich dabei schwer verletzen oder sogar sterben. Auch andere Substanzen wie Rattengift oder ähnliches werden regelmäßig in den Wurstködern gefunden. Auch diese Köder sollen die Tiere töten. Vor etwa einem Jahr wurde die erst 11 Monate alte Hündin Malou am Inselsee bei Immenstadt durch einen vergifteten Köder getötet. Labor-Ergebnisse bestätigten eine Vergiftung mit Insektizid Carbofuran. 

    Hund stirbt durch Giftköder: Wer hat Hündin Malou auf dem Gewissen?

    "Neo" überlebt Angriff bei Rettenberg

    Mehr Glück hatte der Hund "Neo" bei Rettenberg vor rund einem Monat.Er hätte beinahe mit Schneckenkorn versetzte Leberwurst gefressen.Nur durch das schnelle Eingreifen der Hundehalterin konnte verhindert werden, dass "Neo" den Köder fraß.  "Bei einer Vergiftung zählt jede Sekunde", so Tierärztin Sara Lumnitz. Ob der Vierbeiner vom Köder gefressen hatte, konnte zum Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, es bestand Lebensgefahr. "Wir haben Neo gleich ein Medikament gespritzt und er hat sich übergeben. Damit kann dann kein Gift mehr vom Körper aufgenommen werden", so Lumnitz weiter. Kurze Zeit später für den Hund Neo Entwarnung geben werden.

    Nur zwei von vielen Fällen

    Bei den beiden Fällen von "Neo" und "Malou" handelt es sich bei weitem nicht um Einzelfälle. Besonders im Großraum Ulm und Neu-Ulm häufen sich die Vorfälle. Ein Blick in unser Nachrichtenarchiv zeigt: Allein in den letzten zwölf Monaten berichteten wir in zwölf Fällen von ausgelegten derartigen Ködern im Allgäu und Umgebung. Nicht selten überlebten die Vierbeiner nicht. Dabei handelt es sich bei weitem nicht um alle Fälle, es dürften tatsächlich mehr sein.

    Das sagt die Polizei

    Wir haben beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West nachgefragt wie sie die Situation einschätzen. Laut Pressesprecher Holger Stabik lässt sich ein signifikanter Anstieg nicht statistisch belegen. Das liegt aber auch daran, dass die Fälle nicht immer polizeilich erfasst oder unterschiedlich aufgenommen werden. In Jahr 2021 wurden dem Gebiet Schwaben Süd/West 18 Fälle gemeldet, in diesem Jahr sind es bisher 20. Nichtsdestotrotz habe man die Entwicklung natürlich im Blick, insbesondere dann, wenn es regionale Häufungen geben sollte.

    Diese Strafen drohen den Tätern

    Tätern droht laut Polizei eine Anzeige nach dem Tierschutzgesetz (Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren) und wegen Sachbeschädigung (Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren). Tiere sind zwar keine Sachen, unterliegen aber dem Sachenrecht, daher gibt es die die Sachbeschädigung als Straftat.

    Diese Tipps helfen

    Hunden kann antrainiert werden, im öffentlichen Raum bei Spaziergängen nichts zu fressen. Gegebenenfalls könnte der Hund an die Leine genommen werden. Abgesehen davon ist das Thema natürlich sehr emotional beladen. Die Polizei wünscht sich deshalb im Fall des Verdachts des Fundes von Giftködern folgendes Verhalten:

    • Melden Sie verdächtige Funde direkt an die Polizei
    • Wenn Sie andere Hundehalter in sozialen Medien warnen wollen, bleiben Sie bitte sachlich und verbreiten Sie nur gesicherte Informationen (handelt es sich wirklich um Giftköder?)

    Wenn Sie entsprechende Warnungen erhalten, überprüfen Sie bitte die Quelle:

    • Ist die Quelle Ihnen bekannt? Fragen Sie persönlich nach, informieren Sie gegebenenfalls die Polizei, falls noch nicht erfolgt.
    • Ist die Quelle Ihnen nicht bekannt? Informieren Sie die Polizei, verbreiten Sie die Meldung aber bitte nicht weiter!
    • Die Polizei nimmt Warnungen ernst, geht ihnen nach und sofern sich der Verdacht bestätigen sollte, wird die Polizei selbst Warnungen über die Presse veröffentlichen.
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