Die Hitzewelle der letzten Wochen hat sich massiv auf die Seen, Flüsse und Bäche im Allgäu ausgewirkt. Experten befürchteten ein großes Fischsterben in der Region, einige Bäche lagen beinahe trocken und die Iller musste mit Wasser aus dem Rottachspeicher gespeist werden. Jetzt aber bringt das kühle und regnerische Wetter endlich die langersehnte Entspannung - zumindest vorerst. Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) Kempten steigen die Wasserstände der Allgäuer Gewässer aktuell wieder. "Wir erwarten einen deutlichen Anstieg des Pegels im Forggensee", sagt Bernd Engstle, stellvertretender Leiter des WWA. Auch Grüntensee und Rottachspeicher werden in den nächsten Tagen wieder mehr Wasser führen - ebenso die Bächen und Flüssen. "Durch den Regen in den nächsten Tagen, sind die Fließgewässer für die kommende Woche wieder sicher", so Engstle weiter. Sollten dann aber wieder zwei, drei sehr trockene Wochen kommen, wird sich die Situation wohl wieder verschärfen. Fischsterben im Allgäu vorerst abgewendet Außer Gefahr sind vorerst auch die Fische in den Allgäuer Flüssen und Bächen. Durch die gesunkenen Temperaturen steigt der Sauerstoffgehalt des Wasser wieder an. "Die Situation für die Fische hat sich verbessert, die Lage ist deutlich entschärft", so Roland Paravicini vom Fischereihof in Salgen. Ein befürchtetes Fischsterben ist - mit Ausnahme einiger, kleiner Zwischenfälle - glücklicherweise ausgeblieben. Einzige Folge: Laut Paravicini, beginnen die Forellen in den Gewässern heuer früher mit der Fortpflanzung. Woran das genau liegt, das wissen die Fischereiexperten allerdings nicht. Eigentlich beginnt die Laichzeit der Forellen erst Anfang Oktober. Zukunft ist unklar Ob das Allgäu in Zukunft häufiger mit solchen langanhaltenden Hitzeperioden rechnen muss ist unklar. "Wir müssen sehen, was langfristig passiert", lautet das Resümee aus dem Wasserwirtschaftsamt. Ähnlich sieht das auch Fischereifachberater Roland Paravicini. Für ihn aber ist klar: Wenn es in den nächsten Jahren häufiger zu solchen langen, trockenen Hitzeperioden kommt, dann werden sich viele Forellenarten dauerhaft in die Oberläufe der Flüsse und Bäche zurückziehen.
Flüsse und Seen