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Sirch neuer Chef von 7500 Schützen

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Sirch neuer Chef von 7500 Schützen

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    Leuterschach/Ostallgäu (af). - Der Sportschützengau Kaufbeuren-Marktoberdorf steht unter neuer Leitung. Richard Sirch aus Stötten übernahm das Amt des Ersten Gauschützenmeisters von Hermann Unglert, der nach fünf Jahren nicht mehr kandidiert hatte. In seiner letzten Rede ging er bei der Generalversammlung in Leuterschach vor allem mit dem Präsidenten des Bayerischen Sportschützenbundes, Josef Ambacher, nicht nur wegen der geplanten Beitragserhöhung hart ins Gericht. Es war schon fast Mitternacht, als Richard Sirch als neuer Leiter des Sportschützengaues die Bühne betrat. Mit 184 von 188 Stimmen hatten ihn die vollzählig erschienen Vereinsvertreter an die Spitze gewählt. Bezirksschützenmeister Hans Spatz lobte Unglert für das 'gute Jugendmodell', das er entwickelt habe. Die Jugendarbeit sei für andere Gau vorbildlich. Auch kritische Töne von Unglert gehörten zu dieser Position dazu. Sie hätten zwar nicht alles, aber vieles bewirkt. So nahm der Gauschützenmeister auch in dieser Jahresbilanz kein Blatt vor den Mund. Er übte Kritik am neuen Waffenrecht. Es sei 'kein Gesetz, das uns Schützen in unserer Arbeit unterstützt'. Wie man sich richtig dagegen hätte zur Wehr setzen müssen, habe der Trachtenverband mit seinen öffentlichen Protesten gegen die Sparpläne der Landesregierung demonstriert. Auch das Maß der Beitragserhöhung durch den BSSB war Unglert ein Dorn im Auge. Sicher sei der Verband von Zuschusskürzungen betroffen, doch ein Anstieg des Beitrags um 3 Euro sei zu viel. 'Berechtigte Einwände' der Vereine habe der BSSB-Präsident jedoch einfach vom Tisch gewischt: 'Wir haben aber kein Königreich und auch keine Ein-Mann-Demokratie.' Man könne nicht einen Mitgliederrückgang beklagen, was 'bei dem neuen Waffenrecht kein Wunder ist', und auf der anderen Seite die Beiträge derart anheben. Dennoch hatte Unglert auch Erfreuliches zu berichten. So befinde sich mit Römerturm Aufkirch zum ersten Mal eine Luftgewehr-Mannschaft aus dem Gau im Aufstiegskampf zur Bayernliga. Dies sei ein Zeugnis guter Jugendarbeit. Dank der Neustrukturierung der Jugendarbeit habe der Gau eine Vorreiterrolle übernommen. Der Jugendanteil sei nach wie vor der höchste im Bezirk. Insgesamt stehe der Gau mit 7562 Mitglieder an vierter Stelle.

    Rekordteilnahme an 'Deutscher' Gausportleiterin Hedwig Stitzl sprach von erneut gestiegenen Teilnehmerzahlen bei der weiterführenden Meisterschaft. Der Gau stellte zwölf Bezirkseinzel- und vier Mannschaftsmeister. 119 Schützen qualifizierten sich für die bayerische und 23 für die deutsche Meisterschaft, 'ein neuer Rekord'. Das Damenpreisschießen erfreue sich großer Beliebtheit, erklärte Damenleiterin Hermine Schmid. 318 Frauen beteiligten sich an dem Wettbewerb. 33 Frauen erreichten die Bezirks- und zwölf die Landesmeisterschaft. Bei der deutschen Meisterschaft war einzig Marita Schuster (Dösingen) vertreten. Von einem Aufschwung bei der Jugend sprach Gaujugendleiter Stephan Strobl. Immer mehr Jungschützen nähmen die Hürden für weiterführende Meisterschaften. So waren 16 Personen bei der 'Deutschen' vertreten, im Vorjahr waren es nur sechs. Eine rege Diskussion löste der Antrag der Burgstaller-Schützen Lengenwang aus, den gauinternen Rundenwettkampf abzuschaffen. Eine Entscheidung darüber wurde vertagt. Ebenso wie Unglert bezeichnete auch Bezirksschützenmeister Hans Spatz die Aktion 'Schützenhilfe für die Kartei der Not' als 'sehr gut und vom Ergebnis her so nicht erwartet'. Damit setzten die Schützen die jahrhunderte alte Tradition fort, sich für Menschen einzusetzen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Marktoberdorfs Bürgermeister Werner Himmer hatte die 'sinnvolle Traditionspflege' in den Vereinen hervorgehoben. Auch wenn manches überdacht werden müsse, so dürfe nicht alles über Bord geworfen werden: 'Wer sich von seinen geschichtlichen Ursprüngen immer weiter entfernt, der wird letztlich wurzellos. Das würde ein Absterben und Ausbluten unserer Kultur bedeuten.' Obwohl vielen der Gebrauch einer Waffe heutzutage suspekt erschienen, dürften Sportschützen 'nicht in eine Ecke gedrängt werden, in die sich nicht hineingehören'. Ergebnisse der Wahlen Wenig Probleme hatte Ehrengauschützenmeister Magnus Stuiber mit der Leitung der Wahlen. Neuer Erster Gauschützenmeister ist danach Richard Sirch (Stötten). Alle anderen Personen kandidierten erneut und wurden im Amt bestätigt: Zweiter Gauschützenmeister Franz Jung (Neugablonz), Dritte Gauschützenmeisterin Marita Schuster (Dösingen), Gauschriftführerin Betti Bechteler, Gauschatzmeister Rolf Kramer, Erste Gausportleiterin Hedwig Stitzl, Zweiter Gausportleiter Josef Schuster, Gaudamenleiterin Hermine Schmid, Referent Luftpistole Alfons Groß, Referent BSSB-Rundenwettkampf Gerhard Lengger, Referent Sonderwaffen Josef Höfelschweiger, Referent Bogen/gauinternter Rundenwettkampf Wolfgang Willerich. Ressortleiter Jugend - Verwaltung Stephan Strobl, Sport Herbert Kelz, Überfachliches Jürgen Nowotny.

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