Die Handballer des VfL Buchloe haben die Saison als Vizemeister in der Bezirksklasse beendet. Ein Erfolg, der für viele überraschend kam. Mitverantwortlich sind dafür vor allem die beiden Trainer: Florian Elsässer (29) und Mark Weisbrod (24) haben das Handball-Abc selbst beim VfL gelernt und waren dann unter anderem beim TSV Landsberg und beim TV Memmingen höherklassig aktiv.
Der VfL hat sich vom Mittelmaß an die Tabellenspitze gespielt. Kam das für Sie überraschend?
Weisbrod: Zum Teil schon. Wir wussten, dass das spielerische Talent vorhanden ist, und haben auch von außen noch ein paar neue Kräfte dazubekommen. Vor allem junge Spieler. Wir wussten aber auf jeden Fall, dass wir uns im Vergleich zu den Vorjahren verbessern können.
Was ist den letztlich das Geheimnis dieses Erfolgs?
Elsässer: Wir haben gemeinsam ein Konzept erstellt, in dem es um spielerische, taktische und trainingsspezifische Elemente geht. Außerdem hatten wir eine sehr intensive Vorbereitung, in der auch neue Spielzüge von Grund auf einstudiert worden sind.
Weisbrod: Das muss natürlich in den kommenden Jahren alles weiterentwickelt werden. Denn wir sind noch nicht am Ziel.
Wann wäre der VfL denn am Ziel?
Elsässer: Momentan gibt es in dieser Spielklasse eigentlich keine Gegner, an denen wir uns messen können. Ziel ist es, irgendwann einmal aufzusteigen. Noch ist es aber ein bisschen zu früh dafür.
Weisbrod: Allerdings geht es inzwischen schon in der Bezirksliga ernst zu. Der Leistungsunterschied ist groß, denn die oberen Mannschaften locken selbst in dieser Klasse schon mit Geld.
Wie hat sich das Buchloer Spiel konkret geändert?
Weisbrod: Als wir hier angekommen sind, standen unsere jungen Spieler zwischen Kinder- und Leistungssport. So war es für uns ein bisschen einfacher, das Team nach unseren Vorstellungen zu formen. Wir mussten nicht viel bitten. Sie sind alle freiwillig schneller gelaufen, haben plötzlich härter an sich gearbeitet. Auch einige unserer älteren Akteure haben gut mitgezogen.
Elsässer: Inzwischen bauen wir auf ein schnelles Spiel.
Wie geht es in der nächsten Saison weiter?
Elsässer: Wir werden wohl zwei Mannschaften melden. Eine leistungsorientierte und eine Hobbytruppe. Es gibt auf jeden Fall einen Umbruch.
Und die Verantwortung bleibt weiterhin in Ihren Händen?
Weisbrod: Ja, es macht uns großen Spaß in Buchloe. So lange es die Knochen mitmachen, machen wir weiter.
Elsässer: Es wäre natürlich toll, wenn wir noch ein wenig mehr Unterstützung seitens des Vereins bekommen würden. Speziell im Hinblick auf zusätzliche Hallenzeiten.
Wie klappt das denn überhaupt als Trainerduo? Haben Sie tatsächlich immer die gleichen Auffassungen von Taktik und Aufstellung?
Weisbrod: (lacht) Nein, wir haben eigentlich oft verschiedene Meinungen. Aber genau das macht unsere Mannschaft so stark und unberechenbar. Ich baue eher darauf, nicht lange zu fackeln und schnell nach vorne zu spielen
Elsässer: und ich bin hingegen eher der Mann für die Defensive und finde es wichtig, dass die Abwehr sicher und kompakt steht. Es ist wichtig, dass man als Team je nach Gegner mehrere Abwehrvarianten spielen kann.
Die Saison ist nun zu Ende. Wie geht es bis zur neuen Runde weiter?
Weisbrod: Jetzt haben die Spieler erst einmal einen Monat lang Zeit, ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Wir haben während der Saison fast keine Trainingspause gemacht.
Elsässer: Im Frühsommer geht es weiter. Und dann gilt es, die jüngeren Spieler so weit zu bringen, dass auch sie mal Verantwortung übernehmen können und wollen.