Kempten-Sankt Mang (az). Im Vereinsheim des TSV Kottern wurden im Rahmen einer kleinen Feier zum Tag des Ehrenamts hohe Auszeichnungen verliehen. Gastgeber TSV Kottern bekam zum ersten Mal die Silberne Raute verliehen, eine Gütesiegel des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). Zudem wurde der 'Lebens-Oscar', so Helmut Weihele (Bezirksehrenamtsbeauftragter), verliehen, den aus dem Oberallgäu unter anderem Karl Gschwend (TSV Durach), Guido Lichter (SSV Wertach), Gerhard Brugger (TV Waltenhofen) und Gertrud Zittra (TSV Kottern) in Empfang nehmen durften.
'Der Lebens-Oscar', erklärt Weihele, 'wird an Personen verliehen, die 15 Jahre und länger ehrenamtlich in einem Verein mitgearbeitet haben.' Im offiziellen Sprachgebrauch heißt es DFB-Sonderehrung mit Urkunde und Uhr. Im Gegensatz zum Ehrenamtspreis, mit dem außergewöhnliche Leistungen gewürdigt werden, seien beim 'Lebens-Oscar', so Weihele weiter, treue Dienste zuverlässiger Mitarbeiter das Kriterium für die Verleihung.
Weihele würdigte die Preisträger:
Gerhard Brugger (TV Waltenhofen): Seit vielen Jahren eine große ehrenamtliche Stütze im Verein. Lange Abteilungsleiter. Er koordinierte den Spielbetrieb. Als Not am Mann war, sprang er auch als Junioren-Trainer spontan in die Bresche. Karl Gschwend (TSV Durach): Schon seit 33 Jahren im Verein - als Trikot-Wart, Helfer im Vereinsheim, Schaukasten-Betreuer, Plakat-Wart, sowie als Betreuer der Männer und Junioren. Zudem Mitarbeit beim Erstellen des Fußball-Journals, Beisitzer in der Abteilung. 1981/82 Fußballer des Jahres; 345 Spiele. Guido Lichner (SSV Wertach): Junioren-Leiter und Turnier-Organisator. Naturkundliche Wanderungen für Jugendliche, Organisator von Trainingslagern. Seit über drei Jahren Platzwart und Putzfrau. Festwirt bei großen Veranstaltungen und Beisitzer in der neuen Jugendfördergemeinschaft.
Gertrud Zittra (TSV Kottern): Seit über 20 Jahren in den verschiedensten Bereichen tätig. Chefin im Vereinsheim.
Der TSV Kottern ist ein Urgestein im Allgäuer Fußball. Nun erhielt der Verein zum ersten Mal die Silberne Raute verliehen. Das Qualitätssiegel des Bayerischen Fußball-Verbandes ist eine Auszeichnung für Vereine, die in der Palette ihres Sport-Programms ausgezeichnete Arbeit leisten. 'Mit diesem Gütesiegel', so Weihele, 'kann der Verein nach außen hin sichtbar demonstrieren, dass er in Führung, Organisation, sozialem Engagement und in seinen Angeboten den hohen gesellschaftlichen und sportlichen Anforderungen unserer Zeit gerecht wird.'
40 Kriterien gefordert
Die Silberne Raute, so Weihele weiter, werde immer mit der entsprechenden Jahreszahl verliehen. 'Vereine, die innerhalb von fünf Jahren die Leistung mindestens zweimal wiederholen, werden im fünften Jahr mit der Goldenen Raute ausgezeichnet.' Diese zwei Gütesiegel werden übrigens nur innerhalb des Bayerischen Fußball-Verbandes vergeben.
Die 40 für die Silberne Raute geforderten Kriterien sind in vier Kategorien gegliedert: Ehrenamt, Jugend, Breitensport, Prävention gegen Sucht und Gewalt. 'Eine Aufzählung von Anforderungen an den modernen Verein unserer Zeit', sagt Weihele dazu. 'Sie sind gleichsam eine Leistungsbeschreibung für jeden Mitarbeiter in den Vereinen und vor allem für die Führungskräfte.'
Hannes Feneberg: 'Ehre für uns'
Jürgen Jung, der Fußball-Abteilungsleiter des TSV Kottern: 'Man sieht, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Nach den Problemen mit der ersten Mannschaft in der letzten Zeit tut das der Seele gut. Ich denke, wir haben uns diese Auszeichnung verdient.' Auch Hannes Feneberg, Vorsitzender des Gesamtvereins, freut sich über die Verleihung der Silbernen Raute: 'Das ist eine Ehre für uns. Sie bestätigt die Jahrzehnte lange hervorragende Arbeit in der Fußball-Abteilung.'