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Siemens baut ein Werk in Lindau

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Siemens baut ein Werk in Lindau

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    Unternehmen zieht von Weißensberg um - Kein Grundstück bereit - 140 neue Arbeitsplätze Lindau (dik). Gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Lindau: Die Firma Siemens VDO Automotive wird an der Autobahn ein neues Entwicklungszentrum bauen. Noch in diesem Jahr sollen dort 200 Mitarbeiter die Arbeit an so genannten Fahrerassistenzsystemen für die Automobilindustrie aufnehmen..

    Siemens VDO hat es eilig. Noch im Frühjahr sollen die Bagger anrücken, damit das neue Bürogebäude mit Testwerkstatt noch in diesem Jahr eingeweiht werden kann. Siemens VDO plant in Lindau ein reines Entwicklungszentrum, produziert wird dann in den Werken des weltweit tätigen Unternehmens. Tätig werden in Lindau die rund 50 Mitarbeiter von Siemens VDO, die derzeit noch in Weißensberg arbeiten. Außerdem will das Unternehmen 140 neue Mitarbeiter einstellen. Laut Pressesprecher Winterhagen sucht man in erster Linie Entwicklungsingenieure der Fachrichtung Elektrotechnik sowie ein paar Kaufleute und Teamassisstentinnen. Den Ausschlag für Lindau gab nach Firmenangaben die Lage des Gewerbegebietes an der Autobahn. Außerdem kann Siemens VDO das Gebäude wegen des bestehenden Bebauungsplanes schnell bauen. Wirtschaftsfreundliches Klima, gute Lage im Dreiländereck und andere Standortvorteile Lindaus seien hinzu gekommen. Seit Oktober hat Siemens VDO mit Lindau verhandelt. Im Dezember haben die Firmenvertreter ihre Pläne nicht-öffentlich im Stadtrat präsentiert, der darauf einstimmig beschloss, dem Unternehmen ein 7500 Quadratmeter großes Grundstück zum Kauf anzubieten. Die Fläche ist Teil des ehemals für Axima reservierten Grundstücks und liegt zwischen Liebherr und Wölfle. Siemens VDO Automotive ist einer der weltweit führenden Zulieferer der Automobilindustrie für Elektronik, Elektrik und Mechatronik. Dabei bietet das Unternehmen Produkte für die Einspritztechnik ebenso an wie Navigationsgeräte, Airbags oder ABS. Eine zukunftsträchtige Sparte ist die Entwicklung von Abstandsmesssystemen und anderen Elementen, die das Autofahren in Zukunft sicherer machen sollen. Die Siemens VDO Automotive, eine hundertprozentige Tochter der Siemens AG, beschäftigt an 130 Standorten weltweit 44000 Mitarbeiter, die neun Milliarden Euro Jahresumsatz erwirtschaften. Der Weltkonzern hat im vergangenen Jahr die 1998 gegründete Firma IDM in Weißensberg gekauft und schon damals angekündigt, dass man den Standort erheblich ausbauen werde. Bürgermeister Werner Reich hätte Siemens VDO gerne in Weißensberg gehalten. Man habe gut mit dem Konzern verhandelt, sagte Reich. Doch leider gebe es in Weißensberg kein Grundstück, auf dem bereits Baurecht herrsche. Siemens VDO habe es aber sehr eilig gehabt. Auf eine Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung eines Bebauungsplanes hätten die Manager nicht warten wollen. Die Gemeinde habe eine geeignete Fläche im Blick gehabt, die sie erworben und an das Unternehmen weiterverkauft hätte. 'Das wäre für uns ein Aufschwung gewesen.' Das Verfahren hätte aber ein halbes Jahr gedauert. Nun hofft Reich, dass der Vermieter für die Räume im Gewerbegebiet Oberhof, wo Siemens VDO bisher untergebracht war, möglichst schnell einen neuen Mieter findet. Siemens VDO baut in Lindau zwar auf der ehemals für Axima reservierten Fläche. Oberbürgermeisterin Petra Seidl ist es aber wichtig zu sagen, dass im Gewerbegebiet an der Autobahn noch Platz genug wäre für ein neues Axima-Werk.

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