Memmingen (br). - Keine Sonderbehandlung erfährt Zaneta B. in der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Memmingen. Die 24-jährige Polin aus Weißenhorn, die gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten beschuldigt wird, ihre dreijährige Tochter schwer misshandelt und tödlich verletzt zu haben, ist seit Mittwoch in der Frauenabteilung des Memminger Gefängnisses untergebracht (wir berichteten). 'Sie ist für uns eine Untersuchungsgefangene wie andere auch', sagt Manfred Günther, der Leiter des allgemeinen Vollzugsdienstes an der JVA Memmingen. Besondere Sicherheitsvorkehrungen seien nicht vonnöten, betont Uwe Siller, der stellvertretende Leiter der Justizvollzugsanstalt Kempten/Memmingen, 'das Gefängnis ist sicher'. Mit dem Flugzeug war Zaneta B. von Italien, wo sie verhaftet worden war, nach München gebracht worden.
Von dort ging es weiter nach Memmingen. Hier belegt sie eine rund acht Quadratmeter große Einzelzelle in der Frauenabteilung. 'Bett, Tisch, Stuhl, Toilette, Fenster mit Vergitterung': Ganz normal sei die Ausstattung, erklärt Manfred Günther. Die Memminger JVA verfügt derzeit über zwölf Frauen-Haftplätze; insgesamt sind in dem Gefängnis rund 170 Häftlinge untergebracht. 'Momentan steht die Vernehmung der Frau an', berichtet Dr. Johann Kreuzpointner, der bei der Staatsanwaltschaft Memmingen die Ermittlungen im Fall Karolina leitet. Vernommen wird die 24-jährige tatverdächtige Polin von Kriminalbeamten aus Neu-Ulm, 'die sind mit den Einzelheiten besser betraut', so Kreuzpointner. Die Tochter von Zaneta B., die dreijährige Karolina, war im Krankenhaus in Weißenhorn mit schwersten Verletzungen gefunden worden. Stunden später starb das Mädchen in der Kinderklinik in Memmingen. Bayern