Auf der Überholspur lebt die oberbayerische Musikkabarettistin Martina Schwarzmann. 2007 erhielt sie den Deutschen Kleinkunstpreis (Förderpreis) und den Bayerischen Kabarettpreis (Musikkabarett), 2008 den Deutschen Kabarettpreis (Sonderpreis). Am Donnerstag, 19. November, stellt die 30-Jährige in der Big Box Allgäu in Kempten ihr drittes Programm vor. Im Gespräch mit Michael Dumler verriet die Musikkabarettistin, dass sie viel von Fredl Fesl und wenig vom Fernsehen hält.
Frau Schwarzmann, "So schee kons lebn sei" heißt ihr aktuelles, drittes Kabarettprogramm, das Sie ursprünglich in Kempten in der kleinen Kultbox präsentieren wollten. Doch Sie scheinen viele Fans zu haben, denn jetzt treten sie in der großen Big Box auf. Ein bisschen Angst, allein mit Gitarre in einer Riesenhalle zu stehen?
Schwarzmann: Nein, mit großen Sälen habe ich kein Problem. Der größte Saal, in dem ich bislang aufgetreten bin, war der Circus Krone. Das war ein Super-Gefühl vor 2000 Leuten zu spielen, vor allem auch deshalb, weil man da sehr nah dran ist am Publikum.
Worüber können Sie lachen?
Schhwarzmann: Ich lache oft über Kleinigkeiten. Also gestern beispielsweise, da habe ich eine Hummel fliegen sehen und einen Hubschrauber gehört.
Schauen Sie sich eigentlich Kabarett- und Comedy-Shows im Fernsehen an?
Schwarzmann: Nein, da ist vieles eine Schmarren-Aneinanderreihung. Außer "Ottis Schlachthof", den finde ich immer sehr spannend. Ansonsten gibt es im Fernsehen zu viel Elend, das mich nicht interessiert. Mich interessiert das echte Leben.
Und das heißt?
Schwarzmann: Alltagsdinge, also das, was um mich herumpassiert. Auf dem Wertstoffhof oder beim Einkaufen.
Geht einem da nicht irgendwann einmal der Stoff oder die Lust aus?
Schwarzmann: Nein, ich werde ja ständig älter und da erschließen sich ständig andere, neue Themen.
Haben Sie Vorbilder?
Schwarzmann: Also der Fredl Fesl hat mich wegen seines Lebenstils und seiner Art, Musik zu machen angesprochen. Durch die Pubertät hat mich aber auch Hans Söllner begleitet.
Mit Ihrem aktuellen Programm sind Sie bereits seit Februar 2008 unterwegs. Hat es sich im Laufe der Zeit verändert?
Schwarzmann: Es verändert sich dauernd. Wir haben jetzt eine DVD produziert und festgestellt, dass die Zwischenmoderationen wesentlich länger sind als auf der CD, die wir 2008 aufgenommen haben.
Ist jedes Programm komplett neu?
Schwarzmann: Eigentlich schon. Aus dem letzten Programm nehme ich vielleicht zwei, drei, vier Lieder noch auf, weil darauf manche Leute warten. Aber ansonsten gibt es nur neue Sachen. Sonst besteht die Gefahr, dass man seine eigene Coverband wird.
Karten für das Gastspiel von Martina Schwarzmann in der Big Box Allgäu in Kempten am Donnerstag, 19. November (20 Uhr), gibt es in den Service-Centern unserer Zeitung.